Nicht zuletzt durch die aktuelle Corona-Pandemie werden digitale Angebote im Gesundheitswesen zunehmend als Möglichkeit gesehen, die Patientenversorgung zu verbessern und die Gesundheit der Bürger zu stärken. Dies gilt sowohl für die Akteure in der praktischen Versorgung als auch für die Institutionen der Selbstverwaltung.

Viele Krankenkassen beschäftigen sich bereits seit längerer Zeit mit (digitaler) Gesundheitsversorgung und ermöglichen es ihren Mitgliedern bspw., sich digital eine zweite Meinung einzuholen oder stellen Apps zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen zur Verfügung.

Doch wie kommen diese Angebote eigentlich bei den Mitgliedern an bzw. wissen die Bürger in Deutschland überhaupt darüber Bescheid, was ihre Krankenkassen im Bereich der (digitalen) Gesundheitsversorgung anbieten? Eine aktuelle Umfrage der finanzen.de GmbH über das Portal krankenversicherungen.net hat sich dieser Frage angekommen. Dafür wurde das Angebot der 15 mitgliederstärksten Krankenkassen mit Schwerpunkt auf den Bereichen „Fitness und Bewegung“ sowie „mentale Gesundheit“ untersucht bzw. erfragt. Zusätzlich wurden noch 1094 Personen zur Bekanntheit und Nutzung von (digitalen) Krankenkassenangeboten befragt.

Mehr Informationen zu krankenkassenspezifischen Angeboten notwendig

Die einzelnen untersuchten Krankenkassen beschäftigen sich unterschiedlich intensiv mit (digitalen) Gesundheitsangeboten. Bezüglich der Bekanntheit digitaler Angebote zeigt, dass  57 Prozent das geförderte Angebot ihrer Krankenkasse in den beiden oben genannten Bereichen gar nicht kennen. Speziell das digitale Angebot ist nur vier Prozent der Befragungspersonen bekannt. Im Bereich der Bewegungsförderung besteht ein tendenziell großer Unterschied zwischen analog und digital.  So nutzen fast 19 Prozent der Befragten Sportkurse allgemein, aber nur 3,4 Prozent nehmen an digitalen Sportkursen teil. Mental-Health Programme werden insgesamt eher wenig nachgefragt. 3,7 Prozent der Teilnehmer nehmen an Mental-Health Kursen teil bzw. haben teilgenommen, digitale Kurse in diesem Bereich nehmen nur 1,7 Prozent der Befragten an.

Grundsätzlich zeigt sich, dass jüngere Personen zwischen 18 und 30 Jahren mit 38,2 Prozent in höherem Ausmaß digitale Angebote der Krankenkassen nutzen als ältere Befragungsteilnehmer mit über 60 Jahren. Aber auch in dieser Altersgruppe nutzen immerhin 24,5 Prozent solche Angebote.

Es zeigt sich also, dass in diesem Bereich seitens der Krankenkassen noch durchaus viel Aufklärungsarbeit erforderlich ist. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, als dass gerade im Bereich der psychischen Gesundheit alternative Angebote wie etwa Apps zusätzlich zur konventionellen Versorgung ein Mittel darstellen können, die Versorgung zu optimieren. Und gerade auch in Zeiten von Homeoffice bzw. längeren Zeiten, die zu Hause verbracht werden, ist Bewegung – ob analog oder digital angeleitet – ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Gesunderhaltung.

Sie finden alle Ergebnisse der Umfrage sowie weitere Informationen unter diesem Link.

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