Quelle: DAZ.online – Nicht zuletzt durch die Covid-19-Pandemie haben digitale Gesundheitsangebote deutlich an Bedeutung gewonnen und kommen in Form von Videosprechstunden oder gesundheitsbezogenen Apps verstärkt zum Einsatz. Allerdings erreichen die neuen digitalen Möglichkeiten nicht alle Menschen gleichermaßen, wie der aktuelle EPatient-Survey zeigt.

Nach den nun veröffentlichten Ergebnissen des EPatientSurvey mit 5.000 Befragungsteilnehmern zeigt sich, dass auch in der digitalen Welt vor allem diejenigen von den digitalen Möglichkeiten profitieren, die sowieso schon einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Die Zahl der Videosprechstunden mit Haus- und/oder Fachärzten hat sich etwa seit Herbst 2020 verdoppelt. Auch die Psychotherapeuten sowie andere Gesundheitsfachberufe, wie Hebammen oder Physiotherapeuten, verzeichnen eine verstärkte Nachfrage nach Online-Konsultationen.

Es sind jedoch vor allem Akademiker in Großstädten bzw. Ballungsräumen mit akuten Beschwerden, welche die Möglichkeiten einer digitalen Gesundheitsversorgung  für sich nutzen. Drei von vier Nutzern digitaler Angebote haben einen akademischen Hintergrund, leben in Großstädten und konsultieren ihren Arzt online wegen eines akuten Gesundheitsproblems. Chronisch kranke Patienten sowie Personen, die in eher ländlichen und/oder strukturschwachen Regionen leben, bleiben dagegen häufig außen vor.

Diese Ergebnisse sind durchaus widersprüchlich zu den Potenzialen digitaler Anwendungen, von denen insbesondere chronisch kranke Menschen und/oder solche in ländlichen Regionen profitieren könn(t)en. Denn hier sind eher lange Wege zum nächsten Facharzt oder Krankenhaus zurückzulegen. Und gerade chronisch Kranke müssen aufgrund ihres Gesundheitsstatus meist häufiger eine ärztliche  Behandlung in Anspruch nehmen.

Das Studienteam des Marktforschungsunternehmens EPatient-Analytics schlagen als Lösung für dieses Dilemma sog. hybride Formen für digitale Gesundheitsangebote vor. So erweitern digitale Anwendungen die Versorgung vor Ort, etwa in Arztpraxen, Apotheken oder Sozialstationen. Die Multiplikatoren vor Ort könnten Personen, die weniger digitalaffin sind oder aus anderen Gründen bisher keinen Zugang zu digitalen Anwendungen gefunden haben, an die digitalen Programme heranführen und sie persönlich vor Ort unterstützen, etwa wenn es technische Probleme gibt.

In anderen europäischen Ländern liegen bereits Erfahrungen mit hybriden Formen vor. So sind in England bspw. in Bücheren und Jobcentern Assistenten und Terminals vorzufinden, die zeigen, wie Bürger online Arzttermine planen können oder wie eine Medikamenten-App zu nutzen ist. In der Schweiz erhalten Patienten bei Einlösung eines Rezepts für Antibiotika in der Apotheke vor Ort direkt auch einen digitalen Antibiotika-Coach mitgeliefert.

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  • Tennisschläger neben Smartphone: firmbee, pixabay.com