Quelle: t3n – Die Luca-App zwecks erleichteter Kontaktnachverfolgung in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen war in den letzten Wochen verstärkt Thema in den Medien. Einige Bundesländer haben schon Verträge in Höhe von insgesamt 20 Millionen Euro für die Lizenzgebühren mit dem Entwicklerunternehmen abgeschlossen. Doch auf der anderen Seite wird auch die Kritik von Datenschützern am Sicherheitskonzept der Anwendung immer lauter.

Vor allem der im Gegensatz zur offiziellen Corona-Warn-App der Bundesregierung zentrale Ansatz der Datenspeicherung stößt bei IT-Experten auf Kritik. Dieser Ansatz lässt etwa Rückschlüsse darauf zu, wer zu einer bestimmten Zeit alles an einem bestimmten Ort war. Damit stellt die Luca-App letztlich eine Digitalisierung der Papierlisten, die im Sommer des letzten Jahres in zahlreichen gastronomischen Betrieben teils frei herumlagen, dar.

Viele Politiker haben sich inzwischen jedoch für einen Einsatz der Luca-App stark gemacht oder rechtfertigen zumindest ihren breiten Einsatz. 70 deutsche IT-Sicherheitsexperten haben jedoch nun in einer gemeinsamen Stellungnahme, die zuerst bei Zeit Online publik wurde, die Luca-App kritisiert. Die IT-Experten sprechen sich zwar grundsätzlich für einen breiten Einsatz von digitalen Anwendungen zur Pandemie-Bekämpfung und insbesondere zur Kontaktnachverfolgung aus. Sie befürworten jedoch  einen dezentralen Ansatz der Datenspeicherung und sprechen sich für eine stärkere Beachtung der datenschutzrechtlichen Grundprinzipien Zweckbindung, Transparenz, Freiwilligkeit und Risikoerfassung bei der Datenerfassung aus.

Der Chaos Computer Club (CCC) hatte sich bereits vor einiger Zeit für eine „Bundesnotbremse“ für die Luca-App eingesetzt. Der CCC kritisierte die Mängel in Hinblick auf die Spezifikation, Implementierung und korrekte Lizenzierung der Luca-App. Auch die recht unbeholfene Reaktion des Herstellers auf die Kritik der Datenschutzexperten zeigten nach Ansicht des CCC einen Mangel an Kompetenz und Sorgfalt.

Die Landesdatenschutzbeauftragte von Mecklenburg-Vorommern hat sich nun in die Debatte eingeschaltet. Derzeit gäbe es keinen Grund, die Luca-App generell abzulehnen, es seien jedoch noch wichtige Punkte in Bezug auf den Datenschutz offen. Allerdings sei sie nicht dafür zuständig, sondern die Kollegen aus Berlin, da die Entwicklerfirma hier ihren Hauptsitz hat.

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  • App in der Hand einer Frau: Tim Samuel, pexels.com