Quelle: aerzteblatt.de – Obwohl die Digitalisierung im Gesundheitswesen an Fahrt aufnimmt, fühlen sich noch immer zahlreiche Deutsche unsicher beim Einsatz digitaler Gesundheitsanwendungen. Das verdeutlicht eine noch unveröffentlichte Umfrage im Auftrag der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK), welche das Ärzteblatt vorliegen hat. So sollen 80 Prozent der Befragten eine gemeinsame Auswertung ihrer Daten aus digitalen oder telemedizinischen Anwendungen mit dem behandelnden Arzt bevorzugen. Außerdem wünschen sich 64 Prozent eine persönliche Beratung durch die Krankenkassen.
Gefragt ist die Vermittlung digitaler Gesundheitskompetenz. Diese sei jedoch bisher unzureichend, wie eine Expertenrunde im Rahmen der DEMA sparks anmerkte. Zwar sei durch den Paragraphen 20k des Sozialgesetzbuches seit Ende 2019 festgelegt, dass Krankenkassen die Versicherten in Bezug auf die selbstständige Nutzung telemedizinischer und digitaler Gesundheitsangebote, wie zum Beispiel Apps, aufklären und beraten, allerdings sei dieses Angebot bislang nur über Informationsangebote oder Onlineschulungen abgedeckt worden, sagte Marcel Weigand, Generalsekretär des Aktionsbündnis Patientensicherheit und Leiter Kooperationen und digitale Transformation bei der UPD Patientenberatung Deutschland.
Besonders ältere Patienten ab 70 würden so benachteiligt. „Wenn man versucht, die Kompetenz nur über digitale Angebote zu vermitteln, dann erreicht man nur diejenigen, die sich ohnehin schon damit beschäftigen“, sagte Weigand. „Viele Senioren sind die Bedienung digitaler Geräte nicht gewöhnt und müssen erst an solche Gesundheitsangebote herangeführt werden.“
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- Frau im Bildschirm Videokonferenz: mohamed_hassan, pixabay.com