Quelle: aerzteblatt.de – Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) sieht die umfassende Versorgung von Diabetespatienten während der Coronakrise in Gefahr. So sei bereits jetzt ein starker Rückgang an Diabetespatienten in Praxen von Endokrinologen und Diabetologen zu beobachten. Zwar habe dies auch mit dem verminderten Praxisbetrieb zu tun, allerdings würden „Menschen mit Diabetes aus Angst vor Ansteckung vielfach ihre Arzttermine nicht wahrnehmen“, so DDG-Präsidentin Monika Kellerer. Telemedizin könne besonders jetzt unterstützend wirken.

Kellerer befürchtet aufgrund der aktuellen Sonderlage einen Anstieg von Fußamputationen bei Diabetes­patienten. „Der gesundheitspolitische Fokus hat sich in den vergangenen Wochen so sehr auf die COVID-19-Patienten gerichtet, dass nun chronisch und akut Er­krankte Gefahr laufen, unter die Räder zu geraten“, sagte sie. Diabetespatienten seien auf eine adäquate Therapie angewiesen, da bei schlechter Stoffwechseleinstellung ein stark erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf vorliege.

Besonders in der Diabetologie kann die Telemedizin unterstützen, da hier bereits größere Fortschritte beim digitalen Wandel als in zahlreichen anderen Fachgebieten vorzuweisen sind.

Zwar stehe laut der niedergelassenen Fachärztin für Allgemeinmedizin, Diabetologie und Reisemedizin Karin Schlecht die direkte, persönliche Behandlung des Patienten im Vordergrund, telemedizinische Maßnahmen wie Videosprech­stunden, Telemonitoring und Telekonsile böten sich zusätzlich jedoch geradezu an. Dafür müsse der Patient nicht in der Praxis erscheinen und könne dennoch den Krankheitsverlauf im Blick behalten und bei akuten Problemen schnell reagieren.

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  • Diabetes-Blutzuckermessgerät: Kate, unsplash.com