Herausfordernde Zeiten erfordern innovative Lösungen. Gerade in Zeiten, in denen der persönliche Kontakt auf ein Minimum reduziert werden sollte und in denen Arztpraxen und Labore kaum mit den Corona-Test hinterkommen, bieten sich digitale Lösungen als effektive Unterstützungsmöglichkeit an. Nachfolgend werden drei neue interessante Apps vorgestellt, die jede auf ihre Art Patienten und professionelle Kräfte unterstützen kann:

1) Coronika-App

Unter dem Motto „Gemeinsam gegen das Coronavirus“ stellt die App eine Art Tagebuch dar, die dem Nutzer hilft, festzuhalten, wen er jeweils getroffen hat und wo er gewesen ist, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Die App ermöglicht es einerseits, einen Überblick über das persönliche Sozial- und Bewegungsverhalten zu erlangen, also Kontakte zu erfassen, Aufenthaltsorte und -zeiten zu speichern und Gruppen (z.B. Arbeitskollegen) anzulegen. Weiterhin stellt die App Hygienetipps (z.B. richtig Husten und Niesen oder Anlaufstellen bei Verdacht auf eine Infektion) bereit, erinnert ans Händewaschen und liefert aktuelle Informationen rund um das Virus direkt in die App. Insbesondere im Falle einer bestätigen Infektion sind für den Betroffenen und auch das zuständige Gesundheitsamt Kontaktpersonen einfacher zu identifizieren. Die Daten werden lokal auf dem Gerät des Nutzers gespeichert. Die App wird in Kürze im Google Play Store und für iOS verfügbar sein. Entwickelt wurde die App von der Düsseldorfer Kreativzirkel UG.

2) CovApp der Charité

Viele Menschen mit Erkältungssymptomen sind verunsichert, ob sie sich mit COVID-19 angesteckt haben. Die neue Browser-basierte App der Berliner Charité soll mittels eines Online-Fragebogens helfen, sich für oder gegen einen Test zu entscheiden und damit dazu beitragen, die teils überfüllten Arztpraxen und Notaufnahmen der Krankenhäuser zu entlasten. Die Anwendung fragt Nutzer nach Symptomen, kürzlichen Aufenthalten in Risikogebieten, Alter und Vorerkrankungen und gibt nach der Beantwortung individuelle Handlungsempfehlungen, inwiefern eine Ansteckung wahrscheinlich ist und ob ein Test auf das Virus ratsam erscheint. Die Antworten werden nur lokal auf dem Gerät gespeichert, können aber ausgedruckt bzw. als anonymer QR-Code gespeichert werden. Es handelt sich nicht um ein diagnostisches Instrument, vielmehr dient die Anwendung als erster Hinweisgeber und Ansprechpartner und möchte vor allem Patienten aufklären. Die Anwendung wurde von der gemeinnützigen Potsdamer Organisation Data3Life entwickelt.

3) DOCYET

Auf der Themenseite „Corona Digital“ des Berliner health innovation hub (hih) finden Nutzer seit kurzem einen digitalen Gesundheitslotsen bzw. Chatbot, der von der Firma DOCYET  bereitgestellt wird und individuell auf das Thema Coronavirus zugeschnitten ist. Mittels eines Chats können Nutzer anhand weniger Fragen, z.B. nach aktuellem Aufenthaltsort, kürzlich stattgefunden Reisen und medizinischen Symptomen, klären, ob sie möglicherweise Symptome des Coronavirus aufweisen bzw. wie hoch das Risiko einer Infektion ist. Auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und Veröffentlichungen und auf Basis der Angaben des Robert Koch Instituts wird der Chatbot täglich aktualisiert. Die Nutzung ist kostenfrei und direkt auf der Webseite des hih möglich. Nach Abschluss des Chats besteht für Nutzer die Möglichkeit, bei Unklarheiten einen Hausarzt in der Nähe zu suchen oder direkt einen Arzt telemedizinisch zu kontaktieren.

Bildquelle

  • Landkarte Ausbreitung Coronavirus: BrianMcGowan, unsplash.com