Quelle: Gründerszene.de – Das Thema der digitalen Patientenakten hat durch die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass ab dem Jahr 2021 jeder GKV-Versicherte Anspruch auf eine digitale Akte haben soll, neuen Schub bekommen. Bereits jetzt bieten die beiden großen Krankenkassen AOK und TK ihren Versicherten, teils noch als Beta-Version, digitale Lösungen zum Management ihrer Gesundheitsdaten und -dokumente an. Heute geht mit „Vivy“ eine neue Gesundheits-App an den Start, die sich zum Ziel gesetzt hat, die neue Gesundheitsassistentin für Versicherte zu werden.

Hinter der Anwendung stehen 13 gesetzliche und zwei private Krankenversicherungen, die insgesamt 13,5 Millionen Versicherte erreichen sollen. Zu den Krankenkassen, welche sich an der App beteiligen, zählen u.a. die Allianz Private Krankenversicherung, die Barmenia, die DAK Gesundheit, die Innungskrankenkassen sowie einige Betriebskrankenkassen. Die App soll Versicherte an Vorsorge- und Impftermine erinnen, Wechselwirkungen nach Einscannen des Medikationsplans aufzeigen, Überweisungen bündeln und es zudem möglich machen, dass Fitnesstracker mit ihr gekoppelt werden. Die Entwickler geben dabei an, dass ausschießlich die Nutzer selbst über die Verwendung ihrer Daten entscheiden können und die Datenübertragung absolut verschlüsselt abläuft. Die Plattform sei zudem als Medizinprodukt zugelassen.

Zu den Vorteilen der Applikation erläuterte der Chef von „Vivy“, Christian Rebernik, im Interview mit Gründerszene: „Gesundheitsminister Jens Spahn hat öffentlich gesagt, dass er eine Lösung auf dem Smartphone befürwortet. Apps wie unsere sind von der Politik also gewünscht. Dass es eine gute Infrastruktur gibt, halten wir für wichtig. Wir unterscheiden uns aber auch von der geplanten elektronischen Gesundheitskarte: Patienten können ihre Daten jederzeit einsehen. Und wir richten uns nicht nur im Krankheitsfall an Patienten. Vivy erinnert zum Beispiel auch gesunde Patienten an Vorsorgeuntersuchungen.“

Und fügt bezüglich der Weiterentwicklung der Anwendung hinzu: „Klar ist, dass wir Vivy bis dahin wesentlich weiterentwickelt haben werden. Wir planen, den Datenaustausch für Patienten und Leistungserbringer so einfach wie möglich zu machen. Das wird aber Zeit brauchen. Es ist ein Ziel, dass wir nicht mal eben schnell in den nächsten Monaten erreichen können.“

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