Mobile Technologien sind bereits seit längerem im Fokus der Gesundheitsversorgung. Die diesjährige MEDICA in Düsseldorf zeigt nun einmal mehr, dass die Zukunft mobil wird und die Geräte untereinander immer stärker vernetzt sind. Sog. „Wearables“, also tragbare Technologien, stoßen auf immer mehr Akzeptanz. Manche Experten sprechen daher schon von „M-Health“ („mobileHealth“) statt „E-Health“.

Auf der Industrieausstellung der MEDICA werden verschiedene medizinische Anwendungen für Tablets, Smartphones und tragbare Sensoren präsentiert. Dabei sind sowohl etablierte und bekannte Hersteller von Medizintechnik als auch Start-ups und kleine Unternehmen im Bereich der digitalen Medizin engagiert. Eine Reihe von Beispielen zeigt, wie digitale Anwendungen die Arbeit der Mediziner und Gesundheitsfachkräfte in Zukunft erleichtern und den Patienten mehr Sicherheit bieten können:

  • Das Unternehmen „Humotion“ aus Münster etwa hat das Sensorsystem „SmartVia“ entwickelt. Dafür bekommt der Patient einen kleinen Sensor an die Hüfte gelegt und nach einem kurzen Gang von etwa 15 Metern erhält der Arzt eine umfassende Ganganalyse. Die erhobenen Daten werden an einen Server übertragen und automatisch ausgewertet. Der Mediziner erhält Informationen etwa zu Symmetrie und Harmonie des Bewegungsbildes. Die Ärzte können so etwa prüfen, ob der Patient mit oder ohne Gehhilfen besser läuft. Das Unternehmen strebt dabei eine Zertifizierung als Medizinprodukt für das Jahr 2018 an.
  • Das Unternehmen „Phillips“ hat mit dem System „Lumify“ eine Sonographie „to go“ entwickelt. Es handelt sich dabei um eine mobile App-basierte Ultraschalllösung, die bereits in Kliniken im Einsatz ist. Die Ultraschallsonde, die in verschiedenen Ausführungen erhältlich ist, hat einen USB-Kabelanschluss und kann so etwa an Smartphone oder PC angeschlossen werden. Auf dem Smartphone wird dann über die kostenfreie App „Lumify“ die Ultraschalluntersuchung gestartet. Die Sonde kann so an verschiedene Geräte angeschlossen werden und in verschiedenen Versorgungsszenarien zum Einsatz kommen, etwa bei Hausbesuchen, Besuchen in Pflegeheimen oder auf dem Sportplatz.
  • Im Bereich der Wearables ist das kalifornische Start-up „TracPatch“ unterwegs. Das Unternehmen hat ein intelligentes Pflaster entwickelt, welches etwa nach einer schwereren Verletzung der Extremitäten den Wundheilungsprozess begleitet, in dem es die Temperatur der betroffenen Körperstelle misst. Das Pflaster kommuniziert mit dem Smartphone und etwaige Unregelmäßigkeiten können so direkt dem Arzt gemeldet werden. Das Pflaster kann außerdem die Aktivitäten des Patienten messen und den Patienten so zu mehr Aktivität und Bewegung motivieren.

Quelle: Ärzteblatt.de