Quelle: Ärzteblatt.de – Die Abhängigkeit von Alkohol sowie damit assoziierte Krankheiten stellen bedeutende Gesundheitsprobleme dar. Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums wiesen 2017 18 Prozent der Männer und 14% der Frauen einen riskanten Konsum an alkoholischen Getränken auf. Rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig. Sowohl in Deutschland als auch weltweit zählt die Alkoholabhängigkeit zu den wichtigsten psychischen Störungen und sie verläuft oftmals chronisch.

Für nahezu alle Betroffenen stellt der stationäre Entzug bzw. die „körperliche Entgiftung“ den ersten Schritt aus der Alkolabhängigkeit dar. Nach Entlassung beginnt jedoch die eigentliche Arbeit der psychosozialen Entwöhnung. Es gibt in Deutschland durchaus ein breites Netz an Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und es stehen von unterschiedlicher Seite vielfältige Informationen bereit, die einen Ausstieg erleichtern sollen. Diese erreichen jedoch bei weitem nicht alle bzw. viele Betroffene nehmen diese Angebote nach ihrem stationären Entzug aus unterschiedlichen Gründen nicht wahr.

Durch das mit Miteln des Innovationsfonds gefördete Projekt „SmartAssistEntz“  sollen Patienten in der Region Franken nach stationärem Aufenthalt nun individuell unterstützt werden. Kernelement des Projekts unter Leitung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist eine Kombination aus App und Telefoncoaching. Das „eCoach“-Konzept sieht vor, dass Betroffene durch ein App-basiertes Training in ihrer weiteren Abstinenz unterstützt werden, eine App-basierte Telediagnostik zur Identifikation von individuellen Anschlussmaßnahmen erhalten und anschließend in mehreren wöchentlichen Telefonaten mit einem Psychotherapeuten ein individueller „Nachhaltigkeitsplan“ aufgestellt wird. MIttels des Projekts soll evaluiert werden, ob durch eine solche digital gestützte Intervention das Rückfallrisiko innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss des Entzugs gegenüber der Standardversorgung gesenkt werden kann. Bei positiven Projektergebnissen ist eine Übertragung auf andere Reigonen oder die Regelversorgung denkbar.

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