Quelle: Ärzteblatt.de – Digitale Anwendungen – seien es Apps, telemedizinische Dienste oder IT-Systeme in medizinischen Einrichtungen – sollen Ärzte und Gesundheitsfachkräfte entlasten und die Arbeits- und Behandlungsprozesse effizienter machen. Gerade Krankenhäuser mit verschiedenen Disziplinen und Einrichtungen können von einer stärkeren Vernetzung profitieren, sofern sie entsprechend an den Berdürfnissen der Mitarbeiter orientiert wird. Um zu einer ersten Einschätzung zu gelangen, wo das eigene Haus in Bezug auf Digitalisierung steht, haben der Marburger Bund und der Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) eine Checkliste veröffentlicht, die Ärzten die Einschätzung des Digitalisierungsgrads erleichtern soll. Diese steht ab dem 23. Mai 2019 zum Download zur Verfügung. Nach Angaben des Marburger Bundes handelt es sich um ein Arbeitstool, das zwar sicherlich einige Zeit für die Bearbeitung in Anspruch nähme, die Rede ist hier von zwei bis vier Stunden. Gleichzeitig aber gehe die Checkliste über eine einfache Umfrage hinaus und verspreche einen höheren Erkenntnisgewinn.

Armin Ehl, Geschäftsführer des Marburger Bundes, sieht hier neben den Ärzten vor allem auch die Klinikleitungen in der Verantwortung, da Digitalisierung zweifelsohne ein Thema für die Geschäftsführung sei. So könntenetwa die IT-Beauftragten zusammen mit den Ärzten aus jeder Abteilung die Checkliste IT nutzen, um einen Überblick zu gewinnen und Verbesserungspotenziale zu erkennen. Wünsche und Bedarfe der Mitarbeiter könnten so leichter ermittelt werden und notwendige digitale Anpassungen angestoßen werden. Auch ein Vergleich mit anderen Krankenhäusern der gleichen Größe sei möglich, so dass ein konstruktiver Dialog zwischen Geschäftsführung, ärztlichem Personal und IT-Verantwortlichen eingeleitet werden könne.

Die Liste steht prinzipiell jedem offen, Anwender können sich über das Onlineportal ein Benutzerkonto anlegen, auch Zwischenspeicherungen von bereits beantworteten Fragen sind möglich. Das Analysetool gliedert sich in die Bereiche Rahmenbedingungen, Nutzen der IT in klinischen Prozessen und dem aktuellem Nutzungsstatus der IT- im Krankenhaus. Das Analysetool ist anonymisiert gestaltet und soll kontinuierlich durch die Rückmeldungen der Nutzer verbessert und verfeinert werden.

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