Quelle: Vodafone.de – In Deutschland wird nicht zuletzt seit der Veröffentlichung des Referentenentwurfs des Digitale-Versorgungs-Gesetzes viel über Telemedizin und digitale Gesundheitsanwendungen gesprochen. Patienten sollen leichter Zugang zu innovativen Technologien und Gesundheits-Apps wie Diabetes-Tagebüchern haben. Ein weiterer Schritt in Richtung digitales Gesundheitswesen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verlauten lässt. Tatsächlich hat sich auch in Deutschland in Sachen Digitalisierung einiges getan – wie es aber richtig digital geht, zeigt ein Unternehmen aus den USA.

Das amerikanische Unternehmen „Onmed“ hat jetzt das erste komplett digitale Arzt- bzw. Behandlungszimmer vorgestellt, welches einen virtuellen Arztbesuch in einer komplett ausgestatteten Telemedizinstation ermöglicht.

Die Telemedizinstation stellt eine Hight-Tech-Kabine dar, in der alles zu finden ist, was Arzt und Patient für die Diagnose benötigen. Die Patienten können nach Betreten des Behandlungszimmers über einen HD-Videochat mit einem Arzt sprechen und über ihre Symptome berichten. Auch Vitalwerte wie Körpertemperatur via Wärmebildkamera, oder die Messung von Blutdruck und Gewicht erfolgen in der Telemedizinstation und werden dann über die vernetzen Messgeräte an den Arzt übertragen. Zusätzlich kann der Arzt dann via einer Detail-Kamera Hautpartien begutachten oder in den Mund schauen. So kann der Arzt ein detailliertes Bild vom Gesundheitszustand des Patienten erhalten.

Nach Diagnosestellung kann der Arzt dann direkt ein Medikament verordnen. 100 der am häufigsten verordneten Medikamente finden sich direkt vor Ort in der Telemedizinstation und der Patient kann das Medikament sofort mitnehmen. Ist das verordnete Medikament nicht verfügbar, bekommt der Patient ein reguläres Rezept ausgestellt, dass er in der nächsten Apotheke einlösen kann.

Und wie sieht es mit dem Thema Hygiene und Privatsphäre aus? Damit alles hygienisch bleibt, desinfiziert ein UV-Gerät nach jedem Patientenbesuch Luft und alle Oberflächen mit Hilfe von UV-C-Strahlung. Ein smartes Glas in den Türen und Fenstern wiederum sorgt dafür, dass aus einer Glasscheibe ein blickdichter Sichtschutz wird. Die Lautsprecher im virtuellen Behandlungszimmer ermöglichen es, dass sich Patient und Arzt störungsfrei unterhalten können, aber nichts von den Inhalten nach außen dringt.

Die ersten Omned-Stationen sollen noch in diesem Jahr in den USA aufgestellt werden, nach und nach soll das virtuelle Behandlungszimmer an weiteren Standorten – etwa an Flughäfen oder in sehr ländlichen Gebieten – eröffent werden. Das Konzept soll also überall da helfen, in denen ein unmittelbarer Arzt-Patienten-Kontakt nicht so einfach möglicht ist.

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