Wenn es um die eigene Gesundheit geht, suchen viele Personen Informationen im Internet. Sie googlen etwa Krankheitssymptome, möchten die Diagnose vom Arzt noch einmal genau nachlesen oder holen sich Tipps für einen gesunden Lebensstil. Das Internet ist mittlerweile für viele neben dem eigenen Hausarzt zum wichtigsten Ratgeber in Sachen Gesundheit geworden. Es gibt mittlerweile einige reichweitenstarke Portale, die seriös aufbereitete und für Patienten gut verständliche Gesundheitsinformationen bereitstellen. Auf der anderen Seite ist die Qualität der Informationen insgesamt jedoch sehr unterschiedlich und mitunter auch interessengeleitet, etwa wenn ein Unternehmen in Artikeln über Gesundheitsthemen gezielt das eigene Produkt bewirbt.

Nationales Gesundheitsportal beschlossen

Aus diesem Grund hat die (Gesundheits-)Politik schon vor längerer Zeit beschlossen, dass es ein Nationales Gesundheitsportal geben soll und das IQWIG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) mit Sitz in Köln damit beauftragt, ein Konzept zu erstellen. Ein erster Entwurf wurde im Februar diesen Jahres zur Kommentierung veröffentlicht. Das Konzept zielt darauf ab, dass qualifzierte und vorab bestimmte „Content-Anbieter“ gesundheitsrelevante Informationen erarbeiten und auf der Webseite des Portals zur Verfügung stellen. Das IQWIG stellt also (zunächst) keine eigenen Informationen zusammen, sondern stellt vielmehr das Portal zur Verfügung, auf dem dann die jeweiligen Informationsangebote in gebündelter Form abrufbar sind. Wie das Ärzteblatt berichtet, wurde nun dem Bundesgesundheitsministerium das finale Konzept bzw. der Abschlussbericht vorgelegt. Das Dokument wurde jedoch noch nicht veröffentlicht. Das Portal soll demnach folgende Module beinhalten:

  • evidenzbasierte Gesundheitsinformationen
  • evidenzbasierte Präventionsangebote
  • Navigator zu persönlichen/telefonischen Beratungsangeboten
  • Navigator zu Kliniken, Ärzten, Pflegeeinrichtungen und anderen Angeboten der Gesundheitsversorgung
  • Navigator/Erläuterungen der Strukturen des deutschen Gesundheitswesens,
  • Navigator zu laufenden klinischen Studien
  • gegebenenfalls Bewertung aktueller Medienberichte.

 

Prävention bei Pflegenden und Pflegebedürftigen: Neues Internetportal zur Gesundheitsvorsorge in der Pflege

Ein anderes Gesundheitsportal zum Thema ist bereits jüngst an den Start gegangen. Das Portal „Prävention in der Pflege“ der Stiftung ZQP (Zentrum für Qualität in der Pflege) mit Sitz in Berlin möchte pflegebedürftigen Personen und Pflegenden frei zugängliche und leicht verständliches Wissen zur Gesundheitsvorsorge bieten. Das Portal möchte mit dazu beitragen, die körperlich und seelisch anspruchsvolle Arbeit in der (häuslichen) Pflege durch Wissensvermittlung zu erleichtern und gleichzeitig einer Verschlechterung der Pflegebedürftigkeit durch die richtige Prävention vorzubeugen. Themen sind dabei z.B.:

  • Bewegungsförderung
  • Aktivierung zum Essen und Trinken
  • Soziale Aktivitäten mit Pflegebedürftigen
  • Vorbeugung von Infektionen, seelischer Überlastung sowie Haut- und Rückenproblemen bei den Pflegenden
  • Informationen zu Schulungs- und Beratungsangeboten anderer Initiativen/Organisationen
  • Rechte von Pflegebedürftigen und Pflegenden

Die Informationen sind auch in Leichter Sprache zugänglich. Das Portal selbst bietet keine Beratung zu Pflegethemen an, sondern verweist auf die Angebote anderer Anbieter bzw. von Pflegekassen.

Bildquelle

  • glasses-Tastatur: slightly_different, pixabay.com