Das Gesundheitswesen ist in den letzten Jahren zunehmend digitaler geworden, gleichzeitig haben einige Start-ups bzw. Gründer das Thema der Gesundheit für sich entdeckt. Die Gründerszene kommt mit den Akteuren im Gesundheitswesen, etwa den privaten oder gesetzlichen Krankenkassen, auf verschiedenen Wegen ins Gespräch.

So suchen die Kassen etwa  vermehrt App-Angebote für spezielle Gesundheitsthemen, die sie ihren Versicherten anbieten können oder starten Initiativen wie die Techniker Krankenkasse, welche zusammen mit dem Handelsblatt den „Health-i-Award“ ausgelobt hat. Auf der anderen Seite gibt es Krankenhäuser bzw. Klinikkonzerne, die Förder- oder Mentoringprogramme anbieten, um zusammen mit innovativen Unternehmen Themen wie das IT-gestützte Entlassmanagement voranzutreiben. Und auch auf Bundes- bzw. behördlicher Ebene tut sich etwas. So hat das BfArM vor einiger Zeit eine Art Innovationsbüro bzw. eine Start-up-Beratung implementiert, bei der junge eHealth-Unternehmen bzw. App-Hersteller insbesondere in Bezug auf die Zertifizierung ihrer Produkte als Medizinprodukt unterstützt werden sollen.

KBV und KV Telematik als Partner der Digital-Health-Szene  

Es hat sich also einiges in letzter Zeit bewegt. Anlaufstellen im ambulanten Bereich sind jedoch nach Meinung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der KV Telematik weiterhin Mangelware. Dies soll sich jedoch jetzt ändern. Die KBV möchte zum Ende des Jahres hin ein neues Informations- und Beratungsangebot für App-Hersteller starten, wie KV-Telematik-Chef Florian Fuhrmann jetzt auf der Tagung der gevko in Berlin betonte. Zum Beratungsangebot sollen etwa regelmäßige Workshops gehören, die jeweils unterschiedliche Themen, z.B. die Grundlagen der Praxis-IT-Systeme, das System der Selbstverwaltung etc., fokussieren Zudem soll nach und nach ein „AppCheck“ aus ärztlicher Sicht aufgebaut werden. Dabei sollen die App-Hersteller erfahren, welche Sicht die Ärzte auf ihr jeweiliges Produkt haben, etwa ob die entwickelte App zu den Anforderungen und Abläufen einer Arztpraxis passt.

Dabei sollen nicht nur digitale Gesundheitsunternehmen profitieren, sondern auch die ärztlichen Kollegen. Durch den neuen App-Service der KV Telematik sollen Ärzte und die jeweiligen KVen der Länder die Möglichkeit erhalten, Themenvorschläge einzureichen, welche konkreten Probleme in der Praxis mittels Apps oder Web-Tools gelöst werden sollen. Im Sinne eines digitalen Brainstormings möchte die KV Telematik dann die Gesundheitsfachkräfte und die App-Hersteller zusammenbringen. Die KBV möchte auf längere Sicht so zu einer zentralen Anlaufstelle für innovative digitale Produkte bzw. App-Hersteller werden.

Quelle: EHealthCom
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