Größe: 1,20m

Talente: Pantomime spielen, High Five geben, tanzen, Witze machen, kichern, sprechen

Beruf: Assistent im Altenheim

Ausbildung: Universität Siegen

So ungefähr könnte eine Beschreibung des Roboters „Pepper“ lauten, der seit knapp zwei Monaten im Forschungswohnzimmer (XLAB) der Universität Siegen fit für seinen Einsatz im Altenheim gemacht wird. Die Wissenschaftler und Studenten des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien unter Leitung von Prof. Dr. Volker Wulf möchten, dass Pepper schon in nicht allzu ferner Zukunft in Alten- bzw. Seniorenheimen zum Einsatz kommt. Er soll ältere Menschen unterhalten, gemeinsam mit ihnen Spiele machen, sich musikalisch betätigen und einfach eine Unterstützung bei der Betreuung und Alltagsgestaltung sein.

Der Roboter wurde in Frankreich entwickelt, nach Japan verkauft und dort auf den Markt gebracht. Von daher spricht Pepper ausgezeichnet Japanisch. Deutsch soll er nun an der Universität Siegen lernen.

Erste Tests bereits gelaufen

Der kleine technische Kollege hat bereits das „Marienheim“ in Siegen-Weidenau besucht und wurde dort auf Herz und Nieren geprüft. Sowohl die Heimleitung als auch das Pflegepersonal und nach anfänglicher Zurückhaltung auch die Senioren waren gleich von dem „Neuen“ angetan. Der Roboter soll die Senioren vor allem auch zu mehr Bewegung motivieren und mit den Bewohnern üben, um Stürze zu vermeiden. „Pepper“ soll eine wichtige Unterstützung für die Senioren und Pflegekräfte darstellen, letztere aber keinesfalls ersetzen. Vielmehr sollen sich die technischen und menschlichen Mitarbeiter gegenseitig unterstützen und ergänzen. Befürchtungen, dass durch den Einsatz von Robotern in Seniorenheimen Arbeitsplätze der Pflegekräfte „wegrationalisiert“ werden oder die Pflege bald nur noch durch Roboter durchgeführt wird, braucht nach Aussage der Siegener Forscher daher keiner zu haben. Die Pflegekräfte können den Roboter vielmehr einfach und schnell über eine App auf die Bedürfnisse der Patienten, bspw. der dementen Bewohner, einstellen.

Zukünftige Forschung 

Die Siegener Wissenschaftler setzen bei der Entwicklung und Arbeit mit „Pepper“ auf Kooperationen mit der Fachhochschule Kiel und der Waseda Universität in Tokio. Dabei stehen nicht nur technische Aspekte im Vordergrund. Aspekte wie Akzeptanz der Menschen gegenüber Robotern und Integration von Robotern in das jeweilige kulturelle Umfeld spielen eine ebenso entscheidende Rolle. Die Unterstützung der Pflege steht dabei stets an erster Stelle.

Quelle: Universität Siegen
Bild: StockSnap, pixabay.com