Vorhofflimmern gehört zu den Herzrhythmusstörungen und stellt in Deutschland eine der häufigsten Ursachen für Arztbesuche und Krankenhauseinweisungen, die in Zusammenhang mit einer Herz-Kreislauferkrankung stehen, dar. Nach Krankenkassedaten leiden knapp 1,8 Millionen Menschen bzw. 2,2 Prozent der Bevölkerung an dieser Erkrankung. Das Kompetenznetz Vorhofflimmern berichtet, dass das Risiko zu erkranken stark mit dem Lebensalter zusammenhängt, da sich das Risiko ab dem 50. Lebensjahr in 10-Jahresschritten verdoppelt. Aufgrund des demogrpahischen Wandels ist daher mit einer Zunahme dieser Herzrhythmusstörung zu rechnen. Problematisch ist dabei, dass die Erkrankung häufig längere Zeit unentdeckt bleibt. Bei vielen Patienten tritt es nur zeitweise auf und wird so bei Routinekontrollen nicht entdeckt, da gerade zur Zeit des Arztbesuches keine Auffälligkeiten festzustellen sind. Die notwendigen Therapiemaßnahmen werden dann nicht rechtzeitig eingleitet und es steigt das Risiko bspw. für Schlaganfälle.

Digitale Anwendungen können dazu beitragen, die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen. Eine im amerikanischen Ärzteblatt JAMA veröffentliche Studie hat nun gezeigt, dass ein kleiner, mit einem Pflaster auf dem Brustkorb befestiger Rekorder („Wearable“), der über einen Zeitraum von zwei Wochen regelmäßig die EGK-Signale aufzeichnet, die Früherkennung verbessert, indem es häufiger Episoden von Vorhofflimmern erkennt. Solche Langzeit-EKGs im Miniformat erhöhen den Komfort der Anwendung, da sie einfach mit einem Pflaster auf die Haut geklebt werden können. Die Stromversorgung über Speicher ermöglicht eine Aufzeichnung über mehrere Wochen.

Das in den USA bereits zugelassene Gerät wurde im Rahmen einer randomisierten Studie an Personen getestet, die aufgrund ihres Alters (über 75 Jahre) oder aufgrund einer Begleiterkrankung (Frauen ab 55 Jahre, Männer ab 65 Jahre) ein höheres Risiko aufwiesen. Die insgesamt 2655 Teilnehmer der Studie bekamen sofort oder nach vier Monaten das entsprechende Wearable zugewiesen, welches dann die EKG-Signale über zwei Wochen aufzeichnete.

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