Quelle: Ärzteblatt.de -Unter Angsstörungen werden unterschiedliche Krankheitsbilder wie die Soziale Phobie, die generalisierte Angststörung oder die Panikstörung zusammen gefasst. Und diese Krankheitsbilder sind in Deutschland keineswegs selten. Nach Angaben des Zentralinstituts für seelische Gesundheit Mannheim (ZI) leiden knapp 10-15 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal im Leben unter eine Angsstörung, das Ersterkrankungsalter liegt häufig zwischem dem 15. und 30. Lebensjahr. Bis zu 30 Prozent der Erkrankten leider an einer chronifizierten Form und erleben damit deutliche Einschränkungen im Beruf und im privaten Bereich.

Die Techniker Krankenkasse (TK) bietet ihren Versicherten künftig die Möglichkeit, ihre Erkrankung digital in der eigenen Häuslichkeit mittels Virtual Reality (VR) sowie einer App behandeln zu lassen. Nutzer sollen hierdurch die Möglichkeit erhalten, über einen Zeitraum von einem Monat eine App-gestützte Behandlung mit Hilfe von Schulungsvideos und digital angeleiteten Übungen zu absolvieren. Nach Angaben von Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, sollen Patienten so einen schnellen Zugang ohne lange Wartzeiten zu einer qualifizierten therapeutischen Behandlung erhalten.

Das Angebot namens „Invirto“ setzt mit Hilfe von VR-Anwendungen auf die Konfrontation mit Angst auslösenden Situationen. Die Konfrontationstherapie gehört in das erprobte Therapierepertoire im Rahmen einer Psychotherapie. Nach Stimulation der Angst auslösenden Situation mittels der VR-Brille können die Teilnehmer ihr psychisches Befinden mittels eines App-basierten Fragebogens erfassen. Bei akuter Verschlechterung im Rahmen der Therapie können Patienten über eine Notfallnummer umgehend Hilfe erhalten.

An der Entwicklung von „Invirto“ war unter anderem das Universitätsklinikum Schlewsig-Holstein bzw. das aus einem Forschungsprojekt des Uniklinikums heraus gegründete Start-up Sympatient. Das Uniklinikum in Kiel wird das neue Behandlungskonzept im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie auch evaluieren. Nach Aussage von Bartosz Zurowski, Psychiater am Uniklinikum Schleswig-Holstein, sei „Invirto“ ein wichtiges Element in Hinblick auf eine zukunftsorientierte Psychotherapie: „Es wird höchste Zeit, dass wir die neuen digitalen Techniken endlich in der ambulanten Versorgung einsetzen“, so Bartosz bei der Projektvorstellung.

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  • Frau mit VR Brille: JESHOOTS.com, unsplash.com