Quelle: Deutsche Startups & Gründerszene.deIn Sachen Digitalisierung tut sich derzeit einiges im Gesundheitswesen. Neben gesundheitsbewussten Bürgern und Patienten, die Vitaldaten tracken oder digitale Tagebücher führen, gibt es mittlerweile auch eine Reihe von digitalen Dienstleistungen und Produkten für den professionellen Bereich. Mehr und mehr Apps etwa werden für die sichere Kommunikation zwischen und mit Ärzten und Gesundheitsfachkräften entwickeln, Leitlinien stehen digital zur Verfügung oder es gibt mittlerweile nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zwölf zertifizierte Anbieter für die Videosprechstunde. Neben der „klassischen“ Telemedizin zur Verbesserung und Digitalisierung von Prozessen im Gesundheitswesen, etwa zwischen Krankenhäusern und Arztpraxis, tummeln sich mittlerweile auch viele weitere innovative digitale Produkte auf dem Markt, die das Leben von Patienten und Ärzten erleichtern sollen. Viele Startups bzw. junge Gründer entwickeln innovative digitale Gesundheitslösungen und engagieren sich im E-Health-Bereich.

Das Digitalmagazin „Deutsche Startups“ stellt in einem Beitrag nun 13 spannede Telemedizin-Startups aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens vor. Dazu zählen vor allem auch Anbieter für Video-/Telekonsulzationen zwischen Ärzten und/oder Patienten bzw. zur telemedizinische (Sofort-)Beratung für Patienten:

Die Anbieter etwa von Videokonstulationen verstehen sich selbst vielfach als „virtuelle“ Arztpraxis und bieten teils rund um die Uhr telemedizinische Beratung zu ganz unterschiedlichen Themenfeldern an.

Zudem gibt es auch Anbieter, die Services für Unternehmen und Einzelpersonen zu bestimmen Themen anbieten, z.B. für Arbeitsmedizin, Praxismanagement und Psychotherapie:

Daneben verbinden einige Gründer auch medizinischen Nutzen und Design, wie etwa Kevin Röhl von lumind, der für Diabetes-Patienten ein Gerät entwickelt hat, dass Blutzuckerwerte mittels einer Leuchte farbig und unaufdringlich anzeigt. Im Interview mit dem Gründermagazin „Gründerszene“ erläutert Röhl, dass das Gerät die Daten des eigenen Blutzuckermessgeräts ausliest und dann aufbauend auf diesen Gesundheitsinformationen in einer bestimmten Farbe leuchtet. Hierfür wird neben der Leuchte eine Smartphone-App benötigt, die Licht und Messgerät miteinander kommunizieren lässt. Lumind arbeitet dafür mit dem Pharmaunternehmen Roche zusammen und der Gründer möchte mit seiner Erfindung vor allem gegen die Stigmatisierung der Erkrankung Diabetes angehen. Die dezente Lampe zeigt Kollegen oder Mitschülern an, wenn der Patient kurz „rausgehen“ zum Insulinspritzen muss und fördert so das Verständnis für die Erkrankung.

Diese und andere Startups arbeiten teils mit Krankenkassen in unterschiedlichen Form zusammen, so werden die Videosprechstunden mitunter von den Krankenkassen vergütet. Viele Anbiter bieten jedoch die Option an, die Leistung privat bzw. auf eigene Kosten (ca. 20 bis 40 Euro pro Fall/Anfrage) in Anspruch zu nehmen. Die Startups bewegen sich momentan eher noch auf dem zweiten, privat finanzierten Gesundheitsmarkt. Nahezu alle Gründer streben jedoch an, möglichst auch den Übergang in die Regelversorgung bzw. den ersten Gesundheitsmarkt zu schaffen, um möglichst viele Patientengruppen ansprechen zu können und den Zugang zu ihren Technologien zu erleichtern. Es bleibt also spannend zu beobachten, welche der jungen Unternehmen sich letztlich durchsetzen werden.

Bildquelle

  • Startup-Laptop: freephotocc, pixabay.com