Quelle: Ärzteblatt.de – Fitnesstracker, Apps und weitere digitale Unterstützungsmöglichkeiten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei ambitionierten Freizeitsportlern. Viele nutzen die kleinen digitalen Helfer, um etwa ihre Laufstrecke, ihre Kalorienblinaz oder Trainingszeiten aufzuzeichnen und damit ihr Training zu optimieren. Wer solche Geräte nutzt, haben nun die beiden Medizininformatiker Monika Pobiruchin und Martin Wiesner von der Hochschule Heilbronn untersucht.

Für ihre Untersuchung befragten die Wissenschaftler insgesamt 845 Läufer des „Trollinger Marathons“ in Heilbronn. Rund 75% der Befragten gaben an, technische Unterstützung zu nutzen, rund ein Viertel hingegen verzichtete komplett auf entsprechende Geräte. Vor allem Männer zwischen 30 und 39 Jahren zeigten dabei eine hohe Affinität zu digitalen Fitnesstechnologien. Ältere Läufer ab 50 Jahren haben hingegen insgesamt ein höheres Vertrauen in den eigenen Körper bzw. in die eigene Wahrnehmung des Körperfeedbacks und verzichten daher eher auf das digitale Feedback.

Nach den Gründen befragt, gab die große Mehrheit (rund 90%) an, das Trainingsniveau damit besser überwachen zu können. Immerhin noch ein Drittel sieht die Möglichkeit, die Selbstmotivation zu steigern. Rund 16% nutzen die digitalen Helfer aus Neugier, rund 14% aus „persönlichen Gesundheitsaspekten“. Diejenigen, welche gänzlich auf eine digitale Unterstützung verzichten, vertrauen lieber ihrem eigenen Körper bzw. hören auf eigene Körpersignale.

Die Teilnehmer nutzen die Daten vor allem zur eigenen Analyse, tendenziell wenige Befragten sind bereit, etwaige Fitness- und Gesundheitsdaten zu teilen. Wenngleich noch etwas mehr als die Hälfte die erhobenen Daten mit Familie und Freunden teilen würde, sind nur rund 12% bereit, die Daten mit ihrer Krankenkasse zu teilen. Ähnlich sieht es mit Online-Plattformen oder Social Media aus, hier stimmen rund 15% einer „Veröffentlichung“ zu. Abgeschlagen liegen Arbeitgeber, nur 1,5% der befragten Läufer wären bereit, ihre Fitnessdaten mit ihrem Arbeitgeber zu teilen.

Die vollständige Studie ist kürzlich im Fachjournal „JMIR mHealth and uHealth“ erschienen und hier zugänglich.

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