Quelle: Ärzteblatt.de – Viele Behörden in den von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Staaten planen die Einführung einer sog. Corona-Warn-App (Tracing-App), die eine raschere Nachverfolgung von Kontaktketten von Infizierten ermöglichen soll. Die App soll erfassen, welche Systeme bzw. Smartphones über einen bestimmten Zeitraum (fünf Minuten) in nahem Kontakt standen. Meldet dann einer der Nutzer eine bestätigte Infektion bei sich, sollen all diejenigen Personen gewarnt werden, die sich neben der infizierten Person aufgehalten haben. Gemessen wird dafür jeweils die Bluetooth-Signalstärke der Smartphones. Ein Zugriff der App auf GPS-Standortdaten ist nicht zulässig.

Damit die App möglichst effizient genutzt werden kann, soll sie für die beiden Betriebssysteme Android/Google und iOS/Apple verfügbar sein. Die beiden großen US-Konzerne haben nun die dafür notwendigen Smartphone-Schnittstellen veröffentlicht, auf deren Grundlage dann die Gesundheitsbehörden aus 22 Staaten ihre Corona-Warn-App erstellen bzw. veröffentlichen können. Pro Land soll nur eine App auf die jeweiligen Schnittstellen zugreifen können.

Speziell in Deutschland wird die offizielle Tracing-App von den IT-Unternehmen SAP und der Deutschen Telekom entwickelt. Die Entwicklung dauert nun schon länger als erwartet und es werden nach Angaben der beiden Unternehmen auch wohl noch einige Wochen vergehen, bis die App einsatzbereit ist. Mit der Version 13.5 des iOS Betriebssystems wird die Schnittstelle von Apple veröffentlicht, Google nimmt dies mit einem Android-Update über seine Download-Plattform Play Store vor.

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  • Schriftzug Covid-19 auf Smartphone: MarkusWinkler, unsplash.com