Nun doch dezentrale Datenspeicherung bei Corona-App

Quelle: t3n – Im Zuge der Corona-Krise werden zunehmed auch digitale Lösungen, allen voran sog. Tracing-Apps, als Unterstützungsmaßnahme diskutiert. Sie sollen dazu beitragen, dass Kontaktpersonen von bestätigten Corona-Fällen rascher über eine App ausfindig gemacht werden können und damit Gesundheitsämter entlastet werden. Bislang läuft die Nachverfolgung von Kontaktpersonen durch die Gesundheitsämter noch analog bzw. per Telefon. Die zu entwickelnde App soll hingegen jeweils erfassen, welche Smartphones räumlich nah beinander waren und Nutzer via App warnen, wenn sich später herausstellt, dass sich der jeweilige Smartphone-Besitzer neben einer infizierten Personen aufgehalten hat.

Es liegen verschiedene Pläne über das Konzept einer solchen App vor, wobei in den letzten Tagen vor allem die Frage diskutiert wurde, ob es eine zentrale oder dezentralisierte Speicherung von Nutzerdaten geben soll. Zunächst warb die Bundesregierung für eine zentrale Speicherung der Nutzerdaten, um so nach Aussage des Bundesgesundheitsministeriums die Entwicklung der Epidemie besser verfolgen zu können. Dies hatte jedoch zu Widerstand bei Digitalexperten und Datenschützern geführt. Die entsprechende Behörden stehen derzeit in Austausch mit den großen IT-Unternehmen Google und Apple. Diese hatten zuvor – ebenso wie etwa dr Chaos Computer Club oder die Gesellschaft für Informatik – einem zentralen Ansatz eine Absage erteilt.

Um die Akzeptanz von solchen Apps in der Bevölkerung zu erhöhen, hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn deutlich gemacht, dass von nun an eine dezentralisierte Architektur bevorzugt werde. Das heißt, dass die Kontakte nur auf den Geräten gespeichert werden und nicht auf einem zentralen Server. Bürger können jedoch weiterhin zusätzliche Daten freiwillig in pseudonymisierter Form für die epidemiologische Forschung und der Planung von Gesundheitsmaßnahmen an das Robert-Koch-Institut übermitteln.

Lesen Sie hier den ganzen Bericht. Der Chaos Computer Club hat eine Checkliste veröffentlicht, nach der sich „Contract-Tracing-Apps“ bewerten lassen. Diese können Sie unter diesem Link einsehen.