Quelle: in.kontakt – Menschen, die ihre Angehörigen pflegen, haben täglich viele Herausforderungen zu bewältigen. Angesichts steigender Anteile an pflegebedürftigen Menschen, die etwa unter Demenz leiden, wird die Unterstützung von Pflegepersonen ein immer wichtiger werdendes Thema. Dabei kommen zunehmend auch digitale Instrumente zum Einsatz, die etwa die Kommunikation mit Ärzten oder den Informationsaustausch mit anderen Betroffenen erleichtern können.

Letzteres ist auch das Ziel der mobilen App in.kontakt. Die Applikation wurde im Rahmen des Modellprojekts „OSHI-PA“ (Online Selbsthilfe Initiativen für pflegende Angehörige) entwickelt. Das Projekt verfolgt das Ziel, Angehörige von Pflegebedürftigen dazu zu motivieren, vermehrt reale oder digitale Angebote der Selbsthilfe in Anspruch zu nehmen. Der Bundesverband „wir pflegen e.V.“, der das Modellprojekt verantwortet, möchte auf diese Weise dazu beitragen, dass Angehörige durch den Austausch mit anderen Betroffenen vermehrt persönliche Unterstützung erhalten und sich mit ihren täglichen Herausforderungen nicht allein gelassen fühlen. Speziell die mobile Applikation soll helfen, dass sich pflegende Angehörige jederzeit und ortsunabhängig miteinander vernetzen können.

Gerade Menschen, die andere Personen in der häuslichen Umgebung pflegen, haben oftmals Schwierigkeiten, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder ihre sozialen Kontakte aufrechtzuerhalten, da es ihnen an den zeitlichen Möglichkeiten hierzu fehlt. Mitunter ziehen sich auch Familienangehörige oder Bekannte zurück, so dass Pflegepersonen mit der Zeit zunehmend gefährdet sind, sozial isoliert zu sein. Selbsthilfegruppen können hier ein wichtiger Anker sein, um trotz der großen Herausforderung sozialen Rückhalt zu finden. Da pflegende Angehörige jedoch häufig nicht für einige Stunden das Haus verlassen können, können sie auch entsprechende Angebote der Selbsthilfe vor Ort nur bedingt in Anspruch nehmen.

Die App „in.kontakt“ möchte vor diesem Hintergrund ein flexibles, ortsunabhängiges, kostenfreies und niedrigschwelliges Angebot für informell Pflegende sein, damit sich diese mit anderen Betroffenen vernetzen. Die App ermöglicht dabei sowohl Chats mit einem oder mehreren anderen App-Nutzers als auch die Teilnahme an themenbezogenen Interessensgruppen. Beispiele hierfür sind etwa die Themenblöcke „Recht und Finanzen“ oder „Persönliche Gesundheitsfürsorge“.

Die Daten der App verbleiben nach Aussage der Entwickler ausschließlich auf deutschen Servern. Die App ist kostenfrei verfügbar und eignet sich sowohl für Android-basierte als auch iOS- basierte Smartphones und Tablets.

Mehr Informationen zu der App und zum Modellprojekt finden sich unter diesem Link.

 

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  • Zwei ältere Personen haben die Hände übereinander liegen: sabinevanerp, pixabay.com