Quelle: ÄrzteZeitung.de – Menschen mit einer hohen Gesundheitskompetenz können selbstbestimmter mit ihrer eigenen Gesundheit umgehen und erleben sich im Durchschnitt gesünder als Menschen mit niedriger Gesundheitskompetenz. Ihnen fällt es schwerer, Gesundheitsinformationen zu finden bzw. vor allem richtig einzuordnen.

Verschiedene Studien, wie etwa der Universität Bielefeld, zeigen immer wieder, dass ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Bevölkerung nur über ein eingeschränktes Niveau in diesem Bereich verfügt, rund 44 Prozent weisen demnach eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz auf. Dies ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern belastet auch durchaus das Gesundheitswesen. Expertenschätzungen gehen hier teils in die Milliarden Eurobeträge. Spürbar wird eine mangelnde Gesundheitskompetenz etwa im Bereich der Arzneimitteltherapie, wenn Menschen nicht in der Lage sind, den Beipackzettel zu lesen bzw. zu verstehen und es dann zu schweren Nebenwirkungen kommt.

Digitale Gesundheitskompetenz
Im Zeitalter zunehmender digitaler Gesundheitsinformationen wird die Situation noch einmal ungleich schwieriger, da es täglich eine Flut von Gesundheitsinformationen gibt, von denen sich viele Menschen überfordert fühlen. Digitale Gesundheitskompetenz benötigt neben allgemeiner Gesundheitskompetenz auch die Fähigkeit, im Netz die richtigen Informationen zu finden und vor allem Risiken und Aussagen richtig einordnen zu können.
Dennoch bieten digitale Anwendungen natürlich die Möglichkeit, sich umfassend, gezielt und auch anonym über Gesudheitsthemen, bspw. zu seltenen oder komplexen Erkrankungen, zu informieren.
Nationales Gesundheitsportal
Daher möchte auch die Bundesregierung digitale Gesundheitsinformationen weiter stärken und setzt deshalb auf ein nationales Gesundheitsportal, welches durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWIG) verantwortet wird. Im Jahr 2018 wurde dazu das erste Konzept veröffentlicht und zur Kommentierung freigegeben. Das Nationale Gesundheitsportal soll auf neutralem Boden durch die Zusammenarbeit mit externen Content-Partnern qualitätsgesicherte und patientenverständliche Gesundheitsinformationen bieten. Regierungsvertreter haben nun bei einer Fachtagung in Berlin angekündigt, dass das Nationale Gesundheitsportal Mitte diesen Jahres  als Pilotportal an den Start gehen soll. Partner sind dabei das Deutsche Krebsforschungszentrum und das Robert-Koch-Institut.
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  • IQWIG Schld auf Tresen: Ralf Baumgarten