Quelle: Ärzteblatt.deDas Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) wird auch vermehrt im Gesundheitswesen diskutiert. Die Bewertung und Einordnung von Symptomen mittels digitaler, selbstlernender Technologien ist auch vermehrt ein Thema für die Gestaltung der Versorgung. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat in Berlin nun ihre Kooperation mit der App „Ada- Deine Gesundheitshelferin“ verkündet. Die App kombiniert medizinisches Wissen mit KI-Technologien, um ratsuchenden Nutzern eine erste Einschätzung der eigenen Symptome zu liefern. Die App bewertet die Eingaben des Nutzers in einen vorgegebenen Fragebogen und listet Wahrscheinlichkeiten zu möglichen Diagnosen auf. Nach Angaben der Hersteller von „Ada“ stecken sieben Jahre Forschung an der KI-Technologie in der App und es seien inzwischen zahlreiche Informationen in die zugrunde liegende Datenbank eingepflegt worden. Die Applikation ist derzeit kostenfrei für iOS und Android erhältlich.

Mit dem neuen Versorgungsprojekt können Nutzer am Ende der jeweiligen Abfrage angeben, ob sie bei der TK versichert sind. Sollte dies der Fall sein, werden ihnen in einer ersten Projektphase die jeweiligen digitalen Unterstützungsmöglichkeiten der Krankenkasse bei der wahrscheinlichen Diagnose erklärt. Das Projekt, welches Anfang 2019 startet, soll dann in einer zweiten Projektstufe die Nutzer mit der neuen „TK-Doc“-App verbinden. Die Nutzer können dann nach der Auflistung möglicher Erkrankungen durch „Ada“ direkt mit einem Arzt chatten, telefonieren oder sich per Video-Anruf mit ihm verbinden. Die Ärzte kommen aus dem TK-Ärzte-Zentrum.

TK-Cheft Baas zeigte sich bei der Projektvorstellung von den neuen Chancen überzeugt: „Mit dem digitalen Symptomcheck und anschließendem Arzt-Chat geben wir bereits heute einen Ausblick darauf, wie Versorgung in der Zukunft aussehen kann“ Und weiter: „Wir brauchen auch für die Gesundheit praktische digitale Tools, die es erlauben, sich von überall aus mit dem Arzt zu verbinden“.

Gerade bei komplexen oder seltenen Krankheitsbilder sei es jedoch erforderlich, dass die großen, teils unstrukturierten Datenmengen geordnet würden, und hier könnten Assistenzsysteme Ärzten wertvolle Unterstützung bieten. Bedingung hierfür sei eine solide wissenschaftliche Begleitung und eine regelmäßige Kontrolle durch Ärzte und Wissenschaftler sowie die Politik, damit KI zukünftig eine glaubwürdige Unterstützung für das Gesundheitswesen darstellen könne. Die TK machte in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass „Ada“ und andere Applikationen auf Basis von KI (noch) nicht alleine für sich ausreichten. Vielmehr brauche es weiterhin Ärzte und medizinisches Personal, um die Ergebnisse und Erklärungen der KI richtig zu interpretieren und kritisch zu überprüfen.

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  • Künstliche Intelligenz-Vernetzung-Gehirn: geralt, pixabay.com