Quelle: Xing.com – Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz wird es in diesem Jahr – weltweit einmalig – erstmals möglich sein, dass Ärzte ihren Patienten Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), z.B. Gesundheits-Apps oder Wearables, verschreiben. Patienten erhalten damit quasi die App auf Rezept. Wohl im August werden nach Informationen des Bundesgesundheitsministeriums die ersten DiGA verfügbar bzw. im Verzeichnis für Digitale Gesundheitsawendungen gelistet sein. Dennoch gibt es sowohl für DiGA-Hersteller als auch Ärzte beim richtigen Einsatz einiges zu beachten, wie Jörg Land, Geschäftsführer der Sonormed GmbH und Entwickler des Online-Angebots für Personen mit Tinnitus, Tinnitracks, im Gespräch bei Xing Insight erläutert.

Tinnitracks wird gerne als Ur-DiGA bezeichnet, da sie die erste App ist, die von den meisten Krankenkassen erstattet und deutschlandweit von Ärzten verordnet wird. Was sind aus deiner Sicht die zentralen Herausforderungen bei einer DiGA?

„Nachdem eine Erstattung, auf Basis welcher Rechtsgrundlage auch immer, für eine DiGA erlangt wurde, stellt sich die zentrale Frage: Wie gelangt diese Innovation erfolgreich in die Hände der richtigen Patienten, damit diese davon profitieren? Die Ärztinnen und Ärzte haben auch bei einer DiGA weiterhin die Therapiehoheit und eine ärztliche Verordnung bildet die Grundlage für die Kostenübernahme. Zusätzlich können aber auch Kostenträger bei einer vorliegenden Diagnose eine DiGA abgeben. Aber schon allein mit ca. 116.000 niedergelassenen Ärzten in Deutschland (Stand: Dezember 2019, www.bundesaerztekammer.de), die eine sehr heterogene Gruppe darstellen, muss eine sehr große Gruppe an Personen informiert und vorbereitet werden. Die Komplexität einer DiGA ist ungleich höher als bei einem pharmazeutischen Produkt. Für kleinere Teams ist dies häufig aufgrund geringerer Personalressourcen und Erfahrungen eine große Herausforderung, DiGAs in vorhandene Strukturen und Prozesse von Arztpraxen zu integrieren.“

Lesen Sie hier das ganze Interview.

Bildquelle

  • Rating Skala Tablet: mohamed_hassan, pixabay.com