2Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes und mitunter unterschätztes Problem. Nahezu jeder Erwachsene hatte mindestens schon einmal Schmerzen im Nacken oder oberen und unteren Rücken. Vielfach vergehen die Schmerzen nach kurzer Zeit wieder von selbst, bei einigen sind die Schmerzen jedoch hartnäckig und werden sogar chronisch. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) leiden über ein Drittel der Männer und Frauen ab 50 Jahren mehr oder weniger regelmäßig unter Schmerzen. Der Anteil der Betroffenen steigt mit dem Alter kontinuierlich an. Rückenschmerzen sind jedoch kein alleiniges Phänomen des höheren Lebensalters, auch jüngere unter 40 Jahren sind bereits betroffen.

E-Health-gestützte Therapie

Die Therapie stellt, je nach Ausprägung und Intensität der Schmerzen, durchaus eine Herausforderung dar. Zu den möglichen Therapieansätzen gehören neben medikamentösen Verfahren gegen akute Schmerzen  etwa gezielte Bewegung bzw. kraftaufbauende Übungen zur Stärkung der Muskulatur sowie Stressabbau und Entspannungsverfahren.

Auch E-Health-Anwendungen können die Therapie gezielt unterstützen und Rückenschmerzpatienten helfen, ihr Leiden zu lindern. Das Projekt „Rise-uP“ für Rückenschmerzpatienten wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert, Projektpartner sind die AOK Bayern und die TU München. Zum Einsatz kommt dabei die App „Kaia“ der Firma Kaia Health Software GmbH. Die App stellt ein unterstützendes Element dar.

Multimodales Vorgehen mit App-Unterstützung

Das Projekt sieht dabei verschiedene Maßnahmen zur Behandlung von Rückenschmerzen vor und beinhaltet die folgenden Aspekte:

  • Therapienavigator: Eine elektronische Akte mit Behandlungsalgorithmen, die auf der Nationalen Versorgungsleitlie Kreuzschmerz basiert
  • Telemedizinische Strukturen zur Kommunkation zwischen allen Behandlungsebenen
  • Kaia-Rücken-App für Patienten: Patienten sollen aktiv eingebunden werden und mittels der App an Patientenedukation sowie physischen und psychischen Übungen beteiligt werden.

Das Projekt verfolgt dabei das Ziel, zu prüfen, inwiefern durch diese Art der Patientenversorgung mögliche Chronifizierungstendenzen früher erkrannt werden. Dadurch soll das Risiko für eine Chronifizierung durch die Teilnahme des Patienten an einen festgelegten Behandlungspfad inklusive App-Anleitung minimiert werden. Bei Problemen kann im Rahmen eines Telekonsils zwischen den Behandelnden ein interdiszplinärer Ansatz im Sinne einer multimodalen Therapie implementiert werden. Die Kaia-App ist als Medizinprodukt CE zertifiziert und durch den TÜV bezüglich Datensicherheit geprüft, der Serverstandort ist Deutschland.

Mehr Informationen zur App finden Sie hier, einen Bericht über das hinter der App stehende Start-up können Sie unter diesem Link lesen.

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