Gesundheits-Apps auf Rezept: Ärzte noch skeptisch

Gesundheits-Apps auf Rezept: Ärzte noch skeptisch

Quelle: aerzteblatt.de – Bei seinem Vortrag auf dem 10. Nationalen Fachkongress Telemedizin am 14. Januar 2020 verdeutlichte Prof. Dr. med. Jörg Debatin (Leiter des health innovation hub des BMG), dass laut einer Studie von Sopra Steria (2019) acht von zehn Europäer digitale Lösungen für eine Verbesserung für das Gesundheitssystem halten. Die Menschen wollen die Digitalisierung, so Debatin. Durch das jüngst verabschiedete Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) sei auch ein Fast-Track-Verfahren zur schnelleren Einführung von Gesundheits-Apps in die Regelversorgung angelaufen.

Somit könnten Ärzte in Zukunft Apps auf Rezept verschreiben. Voraussetzung dafür ist jedoch die vorige Prüfung der Apps durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Dabei seien Kriterien wie Sicherheit, Funktionalität, Qualität und Datenschutz besonders relevant.

Aktuell betrachten jedoch zahlreiche Ärzte die Verschreibungsmöglichkeit von Apps noch skeptisch, wie Irmgard Landgraf, niederge­lassene Ärztin und Mitglied im DGTelemed, entgegenete. „Wir begrüßen digitale Unterstützung, um die digitale Versorgung unserer Patienten zu verbessern. Und Apps sind schon Alltag, unsere Patienten nutzen sie. Aber ich muss sicher sein, dass ich mit der Rezeptierung einer solchen App meinem Patienten etwas Gutes tue, dass er davon profitiert und dass die Behandlungs- und Diagnosestrategien, die da vorgeschlagen werden, ihm wirklich nutzen“, sagte Landgraf. Wenn Ärzte dem­nächst jedoch auch Apps verschreiben sollen, die im ersten Jahr erst erprobt werden müssen, „dann haben wir Ärzte in der Niederlassung damit große Probleme“.

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Bildquelle

  • Ärztin mit Smartphone und Stethoskop: NationalCancerInstitute, unsplash.com