Die Bedeutung von Telemedizin, Gesundheits-Apps und anderen gesundheitsorientierten Online-Anwendungen wächst stetig. Ebenso sind in den vergangenen Jahren einige Förderprogramme, hier allen voran der Innovationsfonds, sowie verschiedenen Wirtschaftsförderprogramme gestartet, um innovative Anwendungen in die Fläche zu bringen.

Trotzdem gibt es bisher nur wenige telemedizinische Anwendungen und/oder mobile Gesundheitsanwendungen (via App, Tablet etc.), die tatsächlich in der Praxis von Ärzten und anderen Gesundheitsfachberufen genutzt werden. Die „App auf Rezept“ ist nachwievor eher die Ausnahme als die Regel. Die Bertelsmann-Stiftung hat nun analysiert, worauf dieses Missverhältnis zurückzuführen ist und sagt: Die bestehenden Förderprogramme sind zu unspezifisch und nicht für eine Förderung speziell von eHealth bzw. digitalen Gesundheitsanwendungen geeignet.

Nur wenige Anwendungen kommen im Versorgungsalltag an

Die Anbieter von digitalen Gesundheitsanwendungen profitieren nur bedingt von den vorhandenen Förderstrukturen, da ihre Bedarfe nur unzureichend von diesen Förderprogrammen abgedeckt werden. Die Autoren der Bertelsmann-Stiftung schlagen daher spezielle Förderprogramme vor, die insbesondere helfen sollen, den Nutzen der innovativen und digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen angemessen nachzuweisen. Der (vermeintlich) fehlende Nutzennachweis ist einer der größten Hürden für die flächendeckende Anwendung und Vergütung von Innovationen im Gesundheitswesen. Insbesondere fehlt es hier an spezifischen Standards für den Nutzennachweis, welche auf die Besonderheiten digitaler Anwendungen eingehen.

Die Analyse ist Teil einer größeren Untersuchung zum „Transfer von Digital-Health-Anwendungen in den Versorgungsalltag“. Kernergebnis der Untersuchung ist, dass es dem deutschen Gesundheitswesen nur unzureichend gelingt, systematisch innovative und nutzenstiftende digitale Gesundheitsanwendungen zu identifizieren und in den Versorgungsalltag zu überführen.

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