Quelle: Ärzteblatt.de – Die Sprachentwicklung von Babys und Kleinkindern ist für Wissenschaftler ein interessantes, aber in vielen Teilen noch nicht vollständig verstandenes Feld. So steht etwa die Frage im Raum, ab wann Säuglinge zwischen fremden und muttersprachlichen Wörtern unterscheiden können. Ein Forscherteam der Universität Konstanz möchte genau dieser Frage nun mittels einer eigens entwickelten App nachgegen und damit ihre Forschungen auch in Zeiten der Covid-19-Pandemie fortsetzen. Die App ermöglicht es, nun in Teilen auch von zu Hause aus an Studien teilzunehmen.

Für die Studie an sich sollen Babys zunächst ein Wimmelbild betrachten und ihre Eltern beschreiben – ob in Hochdeutsch oder in ihrem jeweiligen Dialekt – gleichzeitig, was auf dem Bild zu sehen ist. Katharina Zahner vom Forschungsteam der Uni Konstanz erläutert, dass nun das eigentliche Wahrnehmungsexperiment starte: „Das Kind sieht auf dem Bildschirm ein Schachbrett mit bunten Feldern und hört gleichzeitig eine Liste von Wörtern.“  Es handelt sich nach Aussage von Zahner um bekannte deutsche Wörter wie Hase oder Blume oder um Fantasiewörter wie „Guhm“. Dieser Prozess wird acht Mal wiederholt.  „Dabei messen wir, wie lange das Kind zu dem Schach­brett guckt, das auf dem Bildschirm gezeigt wird“, so Katharina Zahner. Hintergrund des Versuchsaufbaus ist, dass Probanden in der Regel länger hinsehen, wenn sie etwas spannend finden oder wenn etwas wiedererkennen.

Die Forscher hoffen, durch die App und damit die digitale Studienteilnahme größere Teilnehmerkreise rekrutieren zu können, etwa weil die Anfahrt zum Studienzentrum entfällt und die Teilnahme an der Studie zeitlich flexibler gestaltet werden kann. Nachteilig auswirken kann sich jedoch die fehlende Kontrolle über die Studienbedingungen und die größere Gefahr von Ablenkungen in der eigenen Häuslichkeit. Die Eltern sind daher angehalten, für eine ruhige Atmosphäre zu sorgen. Zudem fragt die App jeweils nach jeder Teilnahme nach größeren Ablenkungen. In diesem Fall würden die Daten nach Aussage der Forscher in Konstanz nicht ausgewertet.

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Bildquelle

  • Baby vor Computer: Charles Deluvio, unsplash.com