Quelle: t3n – Unser Herz zieht sich ungefähr 100.000 Mal am Tag zusammen und pumpt pro Minute 4-6 Liter Blut durch unsere Blutgefäße. Gerät das Herz aus dem Takt, werden die Auswirkungen mitunter schnell deutlich. Patienten leiden etwa unter Herzrasen, innerer Unruhe, Angstgefühlen, Abgeschlagenheit, Atemnot oder einer allgemeinen Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Ein unregelmäßiger Herzrhythmus bzw. Herzryhthmusstörungen sind abei gar nicht so selten. So leiden nach Angaben der Deutschen Herzstiftung rund 1,8 Millionen Menschen an Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung. In Europa sind rund 9 Millionen Menschen davon betroffen. Natürlich ist nicht jedes Herzstolpern behandlungsbedürftig bzw. viele gesunde Personen merken ab und zu Stolperschläge. Eine rechtzeitige Diagnose von behandlungsbedürftigen Herzrhythmusstörungen ist jedoch sehr wichtig, um die Lebensqualität zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden oder zu vermindern. Die Diagnosestellung ist dabei durchaus mit Herausforderungen verbunden, da sich Rhythmusstörungen nicht an Sprechzeiten in der Praxis halten und es daher vor allem darauf ankommt, den Herzschlag im Alltag des Patienten „aufzuzeichnen“:

Smartwatch zur Erkennung von Auffälligkeiten

Digitale Anwendungen können daher eine Erleichterung bieten und für eine raschere Diagnose sorgen, da sie täglich von den Patienten genutzt werden können. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher digitaler Systeme, wie etwa mobile Tele-EKG-Geräte oder vermehrt SmartWatches bzw. Wearables zur Detektion von Herzrhythmusstörungen. Mit dem Update auf die Version watchOS 5.2 bringt Apple nun seine EKG-Funktion für Smartwatches bzw. das iphone nach Deutschland und in andere europäische Länder. Die Watch kann durch regelmäßige Messungen einen unregelmäßigen Herzschlag im Hintergrund messen und eine Mitteilung senden, sobald Unregelmäßigkeiten auftreten. Die mit dem CE-Siegel ausgestattete Funktion wurde in den USA bereits im Dezember von der amerikanischen Arzneimittel- und Zulassungsbehörde FDA anerkannt bzw. zugelassen. In der AppleWatch steckt ein kardialer Monitor, auf der Rückseite der Uhr sind zudem ein Pulssensor sowie ein elektrischer Sensor zu finden. Zudem enthält das System eine Elektrode. Durch Fingerauflegen kann die AppleWatch ein Ein-Kanal-EKG aufzeichen.

Die abgeschlossenen Messungen sowie eventuelle Auffälligkeiten werden dabei im System gespeichert und können etwa dem Arzt als zusammenfassendes PDF vorgelegt werden.

Wie gut ist die EKG-Funktion?

Die integrierte EKG-Aufzeichnung kann natürlich keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall erkennen oder eine abschließende Diagnose erstellen. In einer Studie mit rund 600 Teilnehmern konnte die EKG-Funktion jedoch bestätigt werden. Ein Vergleich mit einem Zwölf-Kanal-EKG, welches durch Kardiologen durchgeführt wurde, zeigte, dass die Genauigkeit bei der Detektion von Vorhofflimmern rund 98% betrug. Die Apple-Heart-Studie der Stanford University zeigte zudem, dass insgesamt nur 0,5 Prozent der Teilnehmer einen Warnhinweis wegen eines unregelmäßigen Pulses erhielten und damit „Überbenachrichtigungen“ kein Problem darstellten.

Lesen Sie hier den ganzen Beitrag. Unter diesem Link können Sie zudem ein Video über die EKG-Funktion finden.

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  • iphone und smartwatch: StockSnap, pixabay.com