Mittlerweile gibt es eine Reihe von eHealth-Start-ups, die versuchen, mit digitalen Anwendungen die Gesundheit von Bürgern/-innen bzw. Patienten/-innen zu verbessern und den Sprung in die Regelversorgung zu schaffen. Dabei gibt es einige interessante Kandidaten, die mit ihren jeweiligen Produkten bzw. Services schon recht weit sind bzw. eine durchaus vielversprechende Zukunft vor sich haben. Dabei gab es in den letzten Wochen zwei größere Veränderungen, die der Szene noch einmal mehr Schwung geben können.

Roche übernimmt mysugr

Die wichtigste Meldung diese Woche ist sicherlich, dass das Pharmaunternehmen Roche die Berliner App „mysugr“ übernimmt. Die für Typ I- und II-Diabetiker entwickelte Applikation wurde 2012 erstmals auf den Markt gebracht, um Diabetikern die Therapie zu erleichtern und sie zur Behandlung zu motivieren. Spielerische bzw. „Gamification“-Ansätze spielen bei der App eine wichtige Rolle.

Mithilfe von „mysugr“ möchte Roche seine Aktivitäten im Bereich der individuellen und digital gestützten Diabetes-Therapie weiter ausbauen, wobei die mySugr GmbH weiterhin als eigenständiges Unternehmen fungieren soll. Auf der Seite von mySugr heißt es dazu:

  • Autonomie: mySugr bleibt als eigenständiges Unternehmen bestehen und auch unserem Motto bleiben wir treu: Make diabetes suck less!
  • Offenheit: Wir bleiben eine offene Plattform. Wir integrieren weiterhin die besten Medizingeräte und Fitness-Tracker. Ihr sollt selbst wählen, welche Geräte für eure Therapie am besten geeignet sind.
  • Wachstum: Das Team in Wien und San Diego wächst. Wir suchen Menschen, die mit Leidenschaft für die gute Sache kämpfen und das Leben mit Diabetes verbessern wollen.
  • Forschung: Wir verfügen über bessere Ressourcen, um die Potentiale neuer Technologien auszuloten: CGM, Big Data, künstliche Intelligenz und mehr. Viele spannende Ideen liegen direkt vor uns, und wir wollen sie möglichst bald nutzbar machen.
  • Fokus: Durch die gewonnene Stabilität können wir uns stärker aufs Produkt konzentrieren, mehr medizinische Geräte integrieren und weitere Versicherungen an Bord holen.

Die App hat nach Angaben des Unternehmens derzeit rund eine Millionen Nutzer/-innen weltweit, durch die Kooperation mit Roche werden nun möglicherweise neue Nutzer/-innen und Zielgruppen hinzukommen.

 

Caspar-Health erhält zwei Millionen Euro neues Kapital 

Das Start-up „Caspar Health“ arbeitet an der Digitalisierung von Rehamaßnahmen und physiotherapeutischen Behandlungen und bietet hierzu eine Online-Plattform an. Die medizinische Plattform ist seit Februar diesen Jahres online. Patienten/-innen erhalten eine App zur Verfügung gestellt, mit welcher sie, auch in Kooperation mit ihrer betreuenden ambulanten oder stationären Reha-Einrichtung,Trainingspläne mit Erklärvideos sowie Ernährungspläne abrufen können. Der betreuende Therapeut kann jederzeit miteinbezogen werden und bspw. auf den Videoaufnahmen der Patienten/-innen sehen, ob die Übungen richtig ausgeführt werden. Einsatzgebiete finden sich in der neurologischen, orthopädischen und/oder auch kardiologischen Reha. „Caspar Health“ erhält nun eine neue Finanzierung in Höhe von rund zwei Millionen Euro von verschiedenen Geldgebern. Mit diesem Geld soll die Trainingsplattform ausgebaut werden und neue Partnerkliniken auch im Ausland hinzugewonnen werden.

 

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