Nach erfolgreicher Premiere in 2016 fanden auch in diesem Jahr an der Hochschule Flensburg die eHealth Innovation Days (eHID) statt. Vom 07. – 08. September 2017 diskutierten Vertreter aus Wissenschaft und Praxis in Flensburg die Perspektiven von eHealth in der Gesundheitsversorgung. Das Teilnehmer- und Referentenfeld war dabei international besetzt, insbesondere Erfahrungen und Projekte aus den skandinavischen und baltischen Ländern bildeten einen Schwerpunkt der eHID. Dabei zeigte sich, dass gerade in Deutschland noch eine Lücke zwischen der Entwicklung und Konzeptionierung sowie dem tatsächlichen Einsatz von eHealth-Anwendungen in der Praxis besteht. Gleichzeitig wurde deutlich, dass der Austausch und die Diskussion mit Ländern, in denen der Einsatz digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen weiterverbreitet ist, ein wichtiger Baustein ist, um positive Erfahrungen weiter zu geben.

Im Rahmen der eHealth Innovation Days 2017 führte die Arbeitsgruppe Consumer Health Informatics (PG CHI) der GMDS e.V. einen halbtägigen Workshop mit dem Thema „Consumer-centered eHealth services – An interactive workshop focusing on different perspectives“ durch. Nach Veranstaltungen in Madrid 2015 und München 2016 war dies der dritte Workshop der Arbeitsgruppe, der sich thematisch mit Chancen und Hürden von eHealth-Angeboten befasste. Die aktuelle Veranstaltung fokussierte sich hierbei auf Erfolgsfaktoren für die Einführung neuer eHealth-Angebote.

Nach einer kurzen fachlichen Einführung von Martin Wiesner und Vorstellung der Ergebnisse aus den vergangenen Workshop, stellte Oliver Heinze von phellowseven Erfolgsfaktoren aus Sicht eines Start-ups vor.

Anschließend teilte sich das internationale Teilnehmerfeld auf drei Kleingruppen auf und erarbeitete Erfolgsfaktoren aus Sicht von a) Patienten, Bürgern und Familienangehörigen b) Forschern und c) Startups/Unternehmen.

In einer abschließenden Plenumsrunde wurden die Ergebnisse der Gruppen zusammengetragen und diskutiert. Dabei wurden auch Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern thematisiert. Beispielsweise vertrauen deutsche Akteure eher größeren Unternehmen mit einer beherrschenden Stellung am Markt, als kleineren Unternehmen oder Start-ups eine Chance zu geben.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es oftmals nicht so sehr die technologischen Aspekte sind, die einen neuen eHealth-Service zum Erfolg führen. Vielmehr spielen „weiche“ Faktoren wie Vertrauen, Kontrolle, Emotionen und Kultur eine wichtige Rolle.

Über die AG CHI

Die interdisziplinär ausgerichtete AG Consumer Health Informatics der GMDS beschäftigt sich mit von Bürgern generierten Gesundheitsdaten und untersucht, welche Nutzungsmöglichkeiten sich aus solchen „Consumer Generated Data“ unter Beachtung der rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen ergeben können. Interessierte, ob GMDS-Mitglied oder nicht, sind jederzeit herzlich willkommen. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bild: Hochschule Flensburg