Quelle: Ärzteblatt.de – Inbesondere ein Corona-Zeiten wird deutlich, dass digitale Anwendungen im Gesundheitswesen dazu beitragen können, die Versorgung auch ohne persönliche Kontakte sicherstellen und den Austausch von relevanten Gesundheitsdaten verbessern zu können. Damit dies bestmöglich gelingt, benötigt es Fachkräfte, die neben ihrem medizinisch-pflegerischen Wissen insbesondere auch über digitale Kompentenzen verfügen bzw. eine entsprechende Ausbildung in diesem Bereich nachweisen können. Die Stiftung Münch aus dem Erzgebirge hält es daher für wünschenswert, drei neue Berufsbilder im Gesundheitswesen zu implementieren, die die digitale Transformation gezielt gestalten:

  • Eine Fachkraft für digi­tale Gesundheit
  • Einen Prozessmanager und
  • Einen Systemarchitekten für digitale Gesund­heit
Die Fachkraft für digitale Gesundheit soll nach den Überlegungen der Stiftung dazu beitragen, patientennahe Prozesse zu etablieren und damit unmittelbar Patientenkontakt haben. Sie soll einerseits die konventionalle Routineversorgung leisten, aber auch bei Bedarf digitale Anwendungen einsetzen und vor allem koordinieren, wann digitale und wann analoge Anwendungen besser geeignet sind. Die Fachkraft stellt gewissermaßen die Schnittstelle zwischen Patienten, IT-Abteilung und medizinischem Fachpersonal dar.
Das zweite Berufsbild des Prozessmanagers ist darauf fokussiert, digital gestützte Versorgungsmodelle zu entwicklen und einzusetzen. Konventionelle bzw. pflegerische Abläufe sollen mittels digitaler Gesundheitstechnologien optimiert bzw. auch neu durchdacht werden. Die Integration von Technologien in der Gesundheitsversorgung und die Vermittlung der Interessen der verschiedenen Berufsgruppen stellt die zentrale Herausforderung des neuen Berufsbildes dar.
Der Systemarchitekt für digitale Gesundheit koordiniert den Transformationsprozess und entwickelt entsprechende Leitlinien in den Einrichtungen, zeichnet für die Datenstandards und für die vielen Einzelprozesse verantwortlich.
Die Stiftung Münch sieht für die Etablierung digitaler Prozesse bzw. für die Vermittlung von digitalen Fachkompetenzen die Gestaltung neuer Rahmenbedingungen in den Bildungsinstitutionen und die Einrichtung neuer Professuren für digitale Transformation im Gesundheitswesen als notwendig an.

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  • Ausbildung – Wissenstransfer: Tumisu, pixabay.com