Quelle: Gründerszene.de – Tausende Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall. Nach Angaben der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft ereignen sich jährlich über 196000 erstmalige und rund 66000 wiederholte Schlaganfälle. Ein Schlaganfall kann dabei prinzipiell in jedem Alter, auch schon im Säuglings- und Kleinkindalter, auftreten und zieht bei vielen Patienten weitreichende Konsequenzen nach sich. So gehören etwa Sprechstörungen zu den häufigsten Komplikationen. Viele Betroffene müssen das Sprechen erst neu erlernen.

Digitale Anwendungen können hier eine wirkungsvolle Unterstützung bieten und die logopädische Behandlung vor Ort erweitern. So haben die Gründerinnen Mona Späth und Hanna Jakob die App Neolexon entwickelt, die Schlaganfallpatienten individuell untertstützen soll. Die App bietet ein individualisierbares Sprachtraining für zu Hause. Sie beruht auf einer Datenbank mit über 7800 Wörtern und 1200 Stäzen, auf die der Sprachtherapeut zurückgreifen kann. So kann der Logopäde vor Ort dem Patienten digitale „Hausaufgaben“ mit geben und der Patient kann dann via Tablet auf spielerische Art und Weise die entsprechenden Sprachübungen durchführen. Einige Krankenkassen erstatten bereits die Kosten für die digitale Sprachstherapie, seit letztem Jahr gibt es auch eine spezielle App für Kinder mit Artikulationsstörungen.

Digitaler Gesundheitspreis vergeben

Die beiden Gründerinnen wurden nun mit dem mit 25.000 dotierten Digitalen Gesundheitspreis der Pharmafirmen Novartis und Sandoz Deutschland ausgzeichnet. Daneben erhiehlt auch eine App gegen Spielsucht eine Auszeichnung.

Der zweite Platz, mit 15.000 Euro dotiert, ging an Open.iu, eine Online-Anwendung zur Prävention, Früherkennung und Behandlung von Internetabhängigkeit. Entwickelt wurde Open.iu von der Berliner Charité. Die App erreicht die Kinder und Jugendlichen dort, wo sie sich die meiste Zeit aufhalten, nämlich in Online-Welten. In zehn Modulen können die Betroffenen ihr Spielverhalten digital dokumentieren, graphisch darstellen lassen und damit einen Überblick über ihre Spielzeiten gewinnen. Ein Chatbot unterstützt die Kommunikation mit den Experten der Charitè. Bei erfolgreicher Implementierung kann die App zukünftig nach Einschätzung der Charité auch auf weitere Anwendungen hin erweitert werden, etwa Depressionen oder andere Suchterkrankungen. Die App-Entwickler wollen ihre App nun als Medizinprodukt zertifizieren lassen und arbeiten derzeit an einer Studie zum Nachweis eines positiven Versorgungseffektes.

Der Nachweis eines positiven Versorgungseffektes sowie eine entsprechende Zertifizierung als Medizinprodukt (der Klassen I und IIa) ist Voraussetzung dafür, dass die Anwendung als sog. „Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA)“ zukünftig im Rahmen des Digitale-Versorgung-Gesetzes von den Krankenkassen erstattet werden kann.

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Bildquelle

  • Gehirnmodell aufgeschnitten: Robina Weermeijer, unsplash.com