Quelle: t3n – Beim Blick in (nicht nur) deutsche Städte fällt auf, dass das Thema der Barrierefreiheit in Bezug auf Gebäude, den ÖPNV etc. immer mehr an Bedeutung gewinnt. So werden etwa vermehrt Haltestellen barrierearm oder -frei getaltet oder zusätzliche Aufzüge eingebaut. Diese – wenn auch längst noch nicht ausreichenden – Veränderungen unterstützen sowohl Menschen mit Behinderungen als auch die Allgemeinheit bei der gesellschaftlichen Teilhabe. Doch Teilhabe durch Barrierefreiheit endet nicht bei baulichen Veränderungen, sondern wird auch zunehmend ein wichtiges Thema in der digitalen Welt. Digitale Barrierefreiheit bedeutet dabei nichts anderes, als dass digitale Inhalte (Webseiten, Endgeräte, Apps etc.) für alle Menschen zugänglich sind und keiner aufgrund einer funktionalen Einschränkung ausgeschlossen wird. Und in einer zunehmend digitaler werdenden Welt kommt diesem Thema zu Recht eine stärkere Bedeutung zu.

Digitale Anwendungen als Chance

Die neuen technischen Möglichkeiten sollen dabei nicht nur keine Menschen aufgrund von Beeinträchtigungen ausgrenzen, vielmehr bieten sie die Chance einer zunehmenden umfassenden Teilhabe. So helfen etwa bestimmte Apps blinden und sehbehinderten Menschen, sich in fremden Umgebungen zurechtzufinden oder unterstützen ältere Menschen dabei, via Skype leichter in Kontakt mit ihren Angehörigen rund um den Globus zu bleiben. Sie liefern zudem vielfältige Informationen und Austauschmöglichkeiten zu Themen wie Gesundheit, Pflege, Beratung und sozialer Austausch. Dabei wollen Menschen, auch wenn sie temporär oder dauerhaft eine Behinderung haben, selbstverständlich auch digital an der Welt teilnehmen.

Auch größere Unternehmen haben diesen Umstand insbesondere auch angesichts einer älter werdenden Gesellschaft erkannt und bieten etwa Smartphones mit integrierten Accessibility Tools (Tools zur Herstellung von Barrierefreiheit, bspw. Text vorlesen lassen statt selber lesen) wie etwa Screenreader oder im Betriebssystem verankerte Kontrast-Umschalter an. Auch sind bereits digitale Brillen in der Entwicklung, die blinden Menschen die Umgebung live erklären.

Auch weniger spektakuläre Aktivitäten und Entwicklungen helfen dabei, die digitale Teilhabe zu erhöhen. Webseiten (darunter auch diese hier) sollen für mindestens zwei Sinne verfügbar gemacht werden. Wir müssen nicht für Barrierefreiheit aufgrund von Gesetzen sorgen, vielmehr bieten sie viele Chancen, die wir bereits heute nutzen können.

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