Quelle: DeloitteMobile Endgeräte sind mittlerweile für viele Verbraucher bzw. Bürger nicht mehr aus ihrem Alltag wegzudenken. Diese Entwicklung beeinflusst viele Bereiche, etwa das Einkaufen bzw. „Online-Shopping“, die Mobilität, Reisen und zunehmend auch das Gesundheitswesen. Künstliche Intelligenz, Big Data, Algorithmen, Wearables, Gesundheits-Apps etc. sind nur einige Schlagworte, die in diesem Zusammenhang immer wieder fallen. Doch wie verändern digitale Medien das Gesundeits- und Versorgungssystem, den Gesundheitsmarkt und (noch) bestehende Geschäftsmodelle? Wie müssen sich „traditionelle“ Akteure wie die Organisationen der Selbstverwaltung (Krankenkassen etc.) aufstellen, um den Veränderungen gerecht werden zu können? Diese und weitere Fragen hat die Unternehmenberatung Deloitte im Auftrag des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen untersucht und die Ergebnisse dazu nun in der Studie „Digitalisierung des Gesundheitsmarktes“ veröffentlicht.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:

  • Digitale Endgeräte (Smartphones, Wearables etc.) gewinnen immer mehr an Bedeutung und finden auch zunehmend Anwendung im Gesundheitswesen. Die Grenzen zwischen Fitness/Wellness und medizinischen Einsatzgebieten verschwimmen zunehmend, so dass der Patient bzw. Bürger zum „Treiber“ der Digitalisierung wird. Vor allem in Hinblick auf die Prävention, Gesundheitsförderung und Diagnostik ergeben sich Chancen.
  • Neben den bestehenden, „traditionellen“ Akteuren der Gesundheitsversorgung (z.B. Krankenkassen, Krankenhäuser etc.) entwickeln sich auch neue Geschäftsmodelle und neue Anbieter kommen auf dem Markt. Dazu gehören etwa Start-ups, aber auch größere Technologieunternehmen, die sich mit neuen Produkten und Dienstleistungen auf dem Markt etablieren möchten. Sie nutzen vielfach aufgrund der vorhandenen rechtlichen Hürden auf dem ersten Gesundheitsmarkt derzeit noch mehr den zweiten, privat finanzierten Gesundheitsmarkt, um sich zu etablieren.
  • Es werden nicht nur einfach Produkte entwickelt, vielmehr bilden sich ganz neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen. Big-Data-Analysen, digitale Plattformen und die Entwicklung von digitalen „Add-ons“ zu bereits erhältlichen Medizintechnik- oder Pharmaprodukten sind hier die zentralen Stichpunkte. So bieten etwa Pharmaunternehmen Patienten bzw. den Käufern ihrer Arzneimittel zusätzliche Apps und digitale Dienstleistungen zur Therapie an.

Die Autoren der Studie schlussfolgern, dass sich gesetzliche Krankenkassen aufgrund ihrer Position im Markt und ihren Kompetenzen als Treiber und vor allem Gestalter dieser Entwicklung engagieren sollten. Dies gilt insbesondere in Hinblick auf den Patienten- und Datenschutz, die Zusammenführung von medizinischen mit Alltagsdaten und vor allem durch die Entwicklung eines strategischen und zentralen „E-Health-Zielbildes“ für das deutsche Gesundheitswesen.

Eine Kurzfassung der Studie können Sie hier zum Download finden.

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