Quelle: Stuttgarter Zeitung – Diabetes ist ein Krankheitsbild, bei der Daten und Zahlen eine große Rolle spielen. Diabetes ist eine „datenlastige“ Krankheit, was einerseits eine gewisse Disziplin bei der Datenerhebung erfordert, andererseits aber auch eine individuelle Behandlung für Betroffene ermöglichen kann. Die großen Mengen an Daten zu managen, stellt sowohl Patienten und/oder ihre Angehörigen als auch die behandelnden Ärzte vor einige Herausforderungen, die alleine mit Papier und Stift kaum noch zu bewältigen sind. Daher bieten hier elektronische bzw. digitale Anwendungen und Technologien eine potenziell große Hilfestellung, wenn sie denn richtig eingesetzt werden. Sei es das CGM (Kontinuierliche Glukoseüberwachung), Diabetes-spezifische Apps, telemedizinisch gestützte Diabetes-Coachings oder die automatische Übertragung der gemessenen Blutzuckerwerte an den behandelnden Arzt – es gibt mittlerweile ein recht großes Angebot. Gerade auch im Bereich der mobilen Anwendungen bzw. Apps gibt es eine große Anzahl, wobei die Apps mit ganz unterschiedlichen Funktionen und in ganz unterschiedlicher Qualität daherkommen.

Digitale Datenerhebung bei Diabetes

Die kleinen digitalen Helfer bzw. Diabetes-Assistenten bieten einige Vorteile, wenn sie richtig angewandt werden. Bei der kürzlich stattgefundenen Herbsttagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) in Wiesbaden waren sich viele Experten und Betroffene einig, dass die vielen Daten eine persönlichere Behandlung ermöglichen können, gerade auch in Bezug auf die Beobachtung des Langzeitblutzuckers. Patienten und/oder ihre Angehörigen erhalten durch die kontinuierlicher erhobenen Messwerte nun eine direkte Rückmeldung auf ihr Gesundheitsverhalten und ihr Krankheitsmanagement und werden so stärker in die Therapie miteingebunden. Gleiches gilt auch für die behandelnden Ärzte, welche so ein umfassenderes Bild erhalten und gemeinsam mit den Patienten die gemessenen Werte analysieren können. Matthias Kaltheuner, niedergelassener Diabetologe in Leverkusen und Vorstandsmitglied in der DDG, meint:  „Gerade bei Diabetes bietet sich die elektronische Datenerhebung besonders an.“ Und:  „Viele Betroffene haben nun erstmals eine reelle Chance zum Selbstmanagement, da ihnen die Auswirkungen des eigenen Handels zeitnah und verständlich gespiegelt werden.“

Qualität von digitalen Angeboten?

Bei all den Angeboten muss natürlich immer überlegt werden, für wen diese sinnvoll sind und ob sie auch tatsächlich einen Mehrwert für die Patienten bieten. Denn nicht alles, insbesondere nicht alle angebotenen App, eignen sich. Daher macht es Sinn, zu überprüfen, ob eine Diabetes-App einerseits einen Mehrwert bietet und andererseits auch vertrauenswürdig ist. Die AG DiaDigital überprüft daher zusammen mit Ärzten, Diabetes-Fachkräften, Betroffenen und der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH als technischem Partner die Güte von ausgewählten Diabetes-Apps. Sofern diese als geeignet angesehen werden, bekommen sie das DiaDigital-Siegel. Bisher haben sieben Apps das Siegel erhalten (siehe diadigital.de).  „Das Wichtigste für uns ist, dass eine App selbsterklärend ist“, so Matthias Kaltheuner. Insbesondere geht es darum, dass Apps wirklich das Krankheitsmanagement erleichtern und etwa eine Übertragung und Aufbereitung der gemessenen Werte über ein Blutzuckermessgerät in eine App ermöglichen. Auch Apps, die praktische Hilfestellungen liefern, etwa zur Einordnung von Lebensmitteln, können Unterstützung bieten.

Insgesamt also bedeutet die zunehmende Datenflut mehr Aufwand, aber eben auch einige Chancen für die Behandlung und Einbeziehung des Patienten. Den Patienten und Ärzten die notwendige Hilfestellung bei der Auswahl und Nutzung der digitalen Angebote zu geben, wird eine der zukünftigen Herausforderungen in der Diabetologie darstellen. Das Engagement von DiaDigital ist hier sicherlich ein erster wichtiger Schritt.

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Bildquelle

  • Blutzuckermessgerät und -Stechhilfe: peter-facebook, pixabay.com