Quelle: EHealthCom – Deutschland hinkt in Sachen eHealth anderen Ländern hinterher, wie etwa die jüngst veröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung (wieder einmal) gezeigt hat. Damit sich dieser Zustand ändert und etwa das noch immer gängige Faxgerät durch elektronische Patientenakten ersetzt wird, fordern acht Fachverbände aus der Gesundheitswirtschaft nun ein verstärktes Engagement seitens der Politik. Auf einem Diskussionsabend zwischen Vertretern der Politik, unter ihnen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, und der Health-IT-Branche am 13. Dezember in Berlin forderten die Branchenvertreter die Entwicklung eines gemeinsamen e-Health-Zielbilds. Der Diskussionsabend wurde von BIO Deutschland, Bitkom, Bundesverband Gesundheits-IT, BVmed, SPECTARIS, VDGH, vfa und ZVEI organisiert.

Die Branchenvertreter betonten, dass eine gemeinsame und einheitliche eHealth-Strategie ein Erfolgsfaktor für eine flächendeckende Digitalisierung des Gesundheitswesens sei. Dies habe unter anderem die Studie „SmartHealthSystems“ der Bertelsmann-Studie deutlich gemacht. Dazu gehörten klare gesundheitspolitische Ziele, eine koordinierende, neutrale Stelle und Vorgaben für die Verwendung einheitlicher Standards. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU betonte den Willen seines Ministeriums zu verstärkten Anstrengungen für eine digitale Transformation des Gesundheitswesens: „Digitale Gesundheit wird unser Leben besser machen. Ohne Digitalisierung und mit zu restriktivem Datenschutz bleibt unser Gesundheitswesen hinter seinen Möglichkeiten zurück. Deswegen treibe ich die Digitalisierung voran, bei der elektronischen Patientenakte, den mobilen Zugängen und beim e-Rezept. Wir wollen den digitalen Wandel selbst gestalten – mit klugen Rahmenbedingungen, guter Infrastruktur, nach unseren Vorstellungen und Standards – und nicht zusehen, wie andere es tun.“

Auch Politiker anderer Fraktionen machten deutlich, dass digitale Gesundheitsanwendungen gezielt gefördert werden sollten. So machte die Gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion B`90/Die Grünen, Maria Klein-Schmeink, darauf aufmerksam, dass die Digitalisierung vor allem Patienten in ländlichen Räumen stärke und die Option biete, die interdisziplinäre Versorgung und die Versorgungsforschung zu optimieren. Sie schlug einen Digital-Dialog vor, an deren Ende eine Vision für die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen stehen sollte.

Tino Sorge von der Unionsfraktion verwies darauf, dass die Bundesregierung bereits wichtige Schritte unternommen habe: „Die letzten Wochen haben gezeigt, dass im Politikfeld eHealth eine neue Strategiekultur Einzug hält. Das ist auch dringend notwendig: Denn einerseits müssen wir endlich Einzelinteressen überwinden und zu mehr Teamgeist finden. Andererseits müssen wir fernab der tagespolitischen Fragestellungen entscheiden, wie unser digitales Gesundheitssystem in Zukunft aussehen soll. Dabei auch die Expertise der Wirtschaft miteinzubinden, wird auf unserem Weg zur nationalen eHealth-Strategie erfolgsentscheidend sein.“

Der Diskussionsabend führte insgesamt die bisherigen Bemühungen der Industrieverbände fort, die bereits im Februar diesen Jahres ein entsprechendes Positionspapier veröffentlicht hatten.

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