Quelle: Tagesschau.de/n-tv.de – Eigentlich hätte die App schon vor einigen Wochen fertig sein sollen. Nach vielen internen Auseinandersetzungen steht jedoch nun ab morgen die sog. Corona-App des Bundesgesundheitsministeriums zum Download zur Verfügung. Ziel ist es, via Bluetooth-Verbindung von Smartphones die Kontakte von infizierten Personen leichter nachvollziehbar zu machen und so eine weitere Ausbreitung des Virus zu vermeiden. Die offizielle App soll dabei nach übereinstimmenden Berichten verschiedener Medien ab Dienstag freigeschaltet und in Berlin von verschiedenen hochrangigen Personen, u.a. Kanzleramtschef Helge Braun und Innenminister Horst Seehofer, vorgestellt werden. Die Nutzung der App ist dabei freiwillig und kann jederzeit wieder gelöscht werden. Die Bundesregierung hofft nun, dass sich möglichst viele Personen die App auf ihr Smartphone laden, da sich der volle Nutzen erst bei einer ausreichend hohen Anzahl an Anwendern – Experten sprechen hier von 50 bis 70 Prozent der Bevölkerung – bemerkbar macht.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bekräftigte, dass die App natürlich kein Allheilmittel sei, aber ein wichtiges Instrument darstellen könne, Infektionsketten rasch zu identifizieren und durch geeignete Maßnahmen zu unterbrechen. Mittels der App soll via Bluetooth aufgezeigt werden, wer sich wie lange in der Nähe eines anderen Smarthphones aufgehalten hat, dessen Nutzer die App ebenfalls installiert hat. Infiziert sich jemand mit dem Virus, so kann er über die App anonym darüber informieren, damit sich potenzielle Kontaktpersonen ebenfalls testen lassen können.

Im Vorfeld hatte es viele Diskussionen insbesondere zu datenschutzrechtlichen Aspekten der App gegegeben. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht wies dabei gestern erneut datenschutzrechtliche Bedenken zurück und verwies darauf, dass für die App alle Datenschutzregelungen beachtet würden. Damit erteilte die Bundesjustizministerin auch einem Gesetz als Grundlage für die App eine Abfuhr. Alle Codes der App seien vollständig offen gelegt. Zudem würden die Daten anonymisiert und dezentral gespeichert.


Wer mehr über die verschiedenen Ansätze der App erfahren möchte, kann dazu die „Corona-Erklärhappen“ der AG Consumer Health Informatics der GMDS anschauen.

Bildquelle

  • Corona Tracing App auf Smartphone: Viarami, pixabay.com