Quelle: Ärzteblatt. de – In vielen Ländern bzw. in den App-Stores werden bereits seit einiger Zeit Apps angeboten, die es ermöglichen, die typische Corona-Symptome zu verfolgen. In Form eines digitalen Symptom-Tagebuchs tragen die Benutzer etwa ein, ob sie Probleme hinsichtlich ihres Geruchs- oder Geschmacksinns erleben sowie Husten, Kopfschmerzen oder Übelkeit erleiden – also typische COVID-19 Symptome. Sofern die Eingaben der Bürger zu ihrem Gesundheitszustand den örtlichen Gesundheitsbehörden (anonym) zur Verfügung gestellt werden, können Symptom-Tracker-Apps dazu beitragen, die Epidemie leichter zu verfolgen und entsprechende Maßnahmen planen zu können. Dies legt eine Studie aus Südwales nah, die jüngst im Fachmagazin Science (DOI: 10.1126/science.abc0473) veröffentlicht wurde. Demnach hat die App die Ausbreitung des Virus in Südwales um 5-7 Tage vor den ersten offiziell bestätigten Fällen erkannt. Die britische Regierung konnte so die örtlichen Gesundheitsbehörden über den bevorstehenden Anstieg der Fälle informieren.

Die dazugehörige COVID-19 Symptom Tracker-App kann seit dem 20. März in Großbritannien auf dem Smartphone installiert werden, in den USA seit dem 29. März. Bis Anfang Mai wurde die App mehr als 2,8 Millionen Mal heruntergeladen. Für die App, die als technische Grundlage der Studie diente, füllten Nutzer täglich Fragen zu ihrem Gesundheitszustand aus. Dazu gehörten etwa Angaben zu Grunderkrankungen, Alter und Gesundheitszustand. Aus den Daten von den bisher 1,6 Millionen Anwendern in Großbritannien konnten Forscher durchaus belastbare Vorhersagen generieren. Aus der Zunahme von Symptom-Meldungen aus einer Region konnten die Forscher schließen, dass es wohl in Kürze einen Ausbruch der Erkankung geben wird.

Hier gelangen Sie zum Abstract der Studie in Science 2020.

 

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