Anlässlich des heutigen Tages der Sehbhinderung  hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband auf die Bedeutung und Chancen von Smartphones und mobilen Apps für blinde und sehbehinderte Menschen hingewiesen. Sie können den Alltag enorm erleichtern und Betroffenen dabei helfen, an Selbstständigkeit zu gewinnen. So ermöglichen etwa die integrierte Sprach-Funktion in Smartphones und/oder Navigations-Apps die Orientierung auch in unbekannter Umgebung und erhöhen die individuelle Mobilität.

Großes Angebot, schwierige Auswahl 

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Apps, die blinden und sehbehinderten Menschen in unterschiedlicher Form helfen. So etwa wandelt die App „KNFB Reader“ gedruckte Texte in Sprachausgabe um. Dies ist für sehbehinderte Menschen etwa in schlecht beleuchteter Umgebung hilfreich.

Trotz dieser neuen Möglichkeiten gibt es allerdings noch eines zu tun. Viele digitale Anwendungen sind noch nicht vollständig barrierefrei und bieten etwa keine individuellen Einstellungsmöglichkeiten an. Zudem ist in den App-Stores häufig nicht sofort ersichtlich, ob die jeweilige App barrierefrei ist; eine gezielte Suche in den Stores von Google, Apple & Co. ist schwierig.

Eine Alternative bieten hier spezielle Plattformen bzw. Suchmaschinen, die gezielt barrierefreie Apps auflisten und blinden und sehbehinderten Personen einen einfacheren Zugang zur digitalen Welt ermöglichen. Hierzu zählen bspw:

  •  „GARI“(Informationsportal für barrierefreie Apps und Geräte sowie Informationsportal für Entwickler/-innen)
  • „KuUBuS App-Center“ (Datenbank für barrierefreie Apps und Technologien, speziell für blinde und sehbehinderte Menschen)
  • „Aktion Mensch“ (allgemeine Informationsplattform für die Themen Barrierefreiheit und Technologie; zudem Auflistung von Apps für Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen sowie sprachlichen und motorischen Einschränkungen).

Es tut sich also einiges in diesem Bereich und blinde und sehbehinderte Menschen engagieren sich zunehmend selbst für barrierefreie Technologien. Genauso sind jedoch Entwickler/-innen und die großen Technologiefirmen gefragt, Anwendungen für alle Menschen zu entwicklen.

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