Mit dem Zuzug von zahlreichen geflüchteten Menschen in den letzten Jahren wurde auch die Suchthilfe in Deutschland vor neue Herausforderungen gestellt. Seit 2015 haben deutlich mehr Menschen aus Ländern wie Afghanistan, Syrien oder dem Irak Hilfe in Beratungsstellen und Kliniken gesucht. Doch nicht nur die Zunahme der Anfragen erfordert neue Wege in der Suchthilfe. Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und fehlendes Wissen machen ein neues Vorgehen notwendig, denn auch viele Flüchtlinge weisen ein problematisches Verhalten in Zusammenhang mit Drogen und Genussmitteln auf bzw. sind gefährdet, es zu entwickeln. Die hohen Belastungen der erlebten Flucht und die häufig ungewissen Zukunftsperspektiven stellen hier einen Risikofaktor dar.

Apps „Guidance“ als Wegweiser und Informationsplattform 

Der Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige in Berlin hat nun die App „Guidance“ herausgebracht, die auf Deutsch, Englisch, Farsi, Arabisch und Französisch über die Gefahren von Alkohol und „harten“ Drogen informiert, über den rechtlichen Status der jeweiligen Droge in Deutschland aufklärt und Informationen zu (kostenfreien und anonymen) Hilfs- und Beratungsmöglichkeiten liefert. Gerade die Mehrsprachigkeit der App soll dazu beitragen, den Geflüchteten Informationen zur Verfügung zu stellen, die ansonsten nicht so einfach zugänglich wären.

Die App wurde vom Land Berlin mit 57.000 Euro bezuschusst und ist sowohl im Google Play Store als auch für iTunes verfügbar:

– Guidance-App bei Google Play

– Guidance-App bei iTunes

 

Quelle: ärzteblatt.de
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