Quelle: aerztezeitung.de – Immer mehr ältere Menschen nutzen Internet und Apps – etwa für einen virtuellen Arztbesuch. Doch der Altenbericht der Bundesregierung zeigt: Die Nutzung hängt stark von zwei Faktoren ab.

Die Bundesregierung sieht in der Digitalisierung große Chance für ältere Generationen. Mit Blick auf die Nutzung digitaler Angebote durch Senioren gebe es ein „riesiges Potenzial“, das längst nicht ausgeschöpft sei, sagte Seniorenministerin Dr. Franziska Giffey (SPD) bei der Vorstellung des neuen Altenberichts am Mittwoch in Berlin. Zuvor hatte das Kabinett den Bericht beraten. Der Altenbericht mache deutlich, dass es eine „digitale Spaltung in der Gesellschaft“ gebe. Diese verlaufe nicht nur zwischen Jung und Alt, „sondern auch innerhalb der älteren Generation“.

Spaltung hat mit materiellen Ressourcen zu tun

„Digitalisierung ist für die Gruppe älterer Menschen genauso bedeutsam wie für die Gruppe nachfolgender Generationen“, sagte der Vorsitzende der Altersberichtskommission und Direktor des Instituts für Gerontologie an der Uni Heidelberg, Professor Andreas Kruse. Eine Digitalisierungsstrategie müsse daher Belange und Bedürfnisse älterer Menschen in gleicher Weise im Blick haben wie die jüngerer Generationen. Digitale Spaltung habe „sehr viel“ mit Schichtzugehörigkeit, Bildungsstand und materiellen Ressourcen eines Menschen zu tun, sagte Kruse. Wenn Digitalisierung zu mehr Teilhabe und einer besseren medizinischen und pflegerischen Versorgung beitrage, müssten davon alle älteren Menschen gleichberechtigt profitieren

Der Altenbericht wird je Wahlperiode erstellt. Schwerpunkt des aktuellen Berichts ist die Frage, welchen Beitrag Digitalisierung für ein gutes Leben im Alter leisten kann – auch bei Gesundheit und Pflege. Mithilfe technischer Assistenzsysteme oder Smart-Home-Technologien, heißt es dazu im Bericht, ließen sich alltägliche Dinge auch im zunehmenden Alter bewerkstelligen. Die digitalen Anwendungsgebiete bei Gesundheit und Pflege seien vielfältig. Sie reichten von elektronischen Patientenakten über virtuelle Arztbesuche bis hin zu Assistenzsystemen im eigenen Wohnzimmer.

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Bildquelle

  • Bericht neben Stick und Bleistift: mohamed_hassan, pixabay.com