Gesundheits-Apps zu gibt es mittlerweile zu allen möglichen Beschwerden und Krankheitsbildern. Viele der Entwicklungen der letzten Zeit in diesem Bereich spielen sich jedoch auf dem sog. zweiten Gesundheitsmarkt, also dem privat finanzierten Markt ab. Die meisten Apps stammen von Start-ups, Software-Entwicklern oder auch Privatpersonen. Es handelt sich teils um innovative und kreative Lösungen – eine Einbindung von Ärzten oder anderen Gesundheitsfachkräften findet jedoch häufig nicht statt.

Experten fordern mehr ärztliches Know-How 

Auf dem kürzlich stattgefundenen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin forderten Experten nun, dass Ärzte viel mehr in die App-Entwicklung und Nutzung eingebunden werden, gerade wenn es um die Prävention und Behandlung von orthopädischen Krankheitsbildern ginge. Die Vertreter der Fachgesellschaften lobten zwar die vielversprechenden Ansätze einiger Apps, wiesen jedoch auch gleichzeitig darauf hin, dass insbesondere solche Apps, die etwa den Patienten Übungen zeigten, nur unter fachmännischer Anleitung sinnvoll einzusetzen seien. Apps, die eher dem Bereich „Gesunder Lebensstil“ zuzuordnen seien, etwa Kalorienzähler oder Ernährungstagebücher, seien dagegen relativ unrproblematisch. Der Kongresspräsident Alexander Beck betonte:

„Apps können Patienten unterstützen, die vom Arzt bereits Informationen zu passenden Übungen für ihre jeweiligen Beschwerden erhalten haben oder die bei einem allgemein guten Gesundheitszustand ihre Fitness verbessern wollen“, und weiter „Den Arzt oder Physiotherapeuten können sie jedoch nicht ersetzen“. 

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Quelle: Ärzteblatt.de